Im Unterschied zu anderen Bundesländern sind Integrationsbeiräte in Bayern auf das Wohlwollen der einzelnen Kommunen und Landkreise angewiesen, um überhaupt die Interessen ihrer Mitglieder vertreten zu können.
Dabei müssen sie nicht gehört werden, wenn es um ihre Belange geht, sondern haben oft nur eine beratende Funktion. Diese Tatsachen machte Lajos Fischer, ein Allgäuer mit ungarischen Wurzeln vom Integrationsbeirat Kempten, als Vorstandsmitglied in der Arbeitsgemeinschaft Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräte in Bayern (AGABY) deutlich. In Bayern existieren etwa 30 Integrationsbeiräte, die auf verschiedene Weise entstanden sind. Die Arbeitsgemeinschaft AGABY mit Sitz in Nürnberg versucht, die Integrationsbeiräte durch Seminare und Informationen auf ihre Aufgabe vorzubereiten. Langfristiges Ziel sei es, so Lajos Fischer, Migranten nach einer bestimmten Zeit des Aufenthalts ein kommunales Wahlrecht zu gewähren. Das würde ihren Einfluss automatisch verstärken. Denn bis zu 25 % betrage oft der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund.
Den zweiten Teil der Jahresversammlung des Oberallgäuer Integrationsbeirates nahmen die üblichen Formalien und v.a. die Neuwahl des Vorstandes ein. Wiedergewählt als 1. Vorsitzender wurde Sevdat Karakas. Als 2. Vorsitzende wurde Angelina Odera, als Kassiererin Monia Zid und als Schriftführerin Gabriela Fiebig gewählt. Neue Beisitzer wurden Hülya Dirlik, Karl Heinz Haberle und Karl-Heinz Hupka, Rechnungsprüfer Aysun Artoksi und Jean-Baptiste Rasetaharison. Nach dem Erfolg bei der Teilnahme am Stadtfest Sonthofen will der Integrationsbeirat auch dieses Jahr wieder mit einem Essensstand und Vorführungen teilnehmen. (gü)