In einer bis auf den letzten Platz besetzten Oybele-Halle hat am Samstagabend das traditionelle Bockbierfest 2016 stattgefunden. In einem mit zahlreichen Höhepunkten versehenen Schauspiel, samt Fastenpredigt, kamen alle Anwesenden auf ihre Kosten.
Ausufernde Geburtstagsfeiern, die Verlegung von Therme, Grundschule und Co. innerhalb der oberallgäuer Marktgemeinde, die Verantwortlichen legten erneut den Finger in die Wunde. Nach dem Bockbieranstich sagte Oberstdorf Bürgermeister Laurent O. Mies: "Es wurden einige Possen innerhalb des letzten Jahres aufgegriffen. Themen, die wir guten Gewissens angegangen sind, die wir aber dennoch verbockt haben. Man hat uns heute mit sehr viel Humor und Tiefgang den Spiegel vorgehalten".
Bauunternehmer Josef Geiger stand auf der Bühne und sang zusammen mit des Pfarrers Haushälterin, gespielt vom ehemaligen Schuldirektor Franz Bisle, das Lied "Derflarfehl" seiner eigenen Gruppe "JoramLee". Zur großen Erheiterung in der Halle hatte er "Benedicta" gleich mehrere Bussis auf die Wange gedrückt.
Für Bürgermeister Laurent O. Mies endete der Abend im Eselskostum. Er musste den Kopf durch einen entsprechenden Eselnachbau stecken und bekam die Esel-typischen Ohren aufgesetzt. Anschließend nahm Pfarrer Peter Guggenberger auf seinem Rücken platz, er spielte anlässlich des Palmsonntag-Schauspiels den "Jesus", während der oberallgäuer Landrat Anton Klotz "Pilatus" spielen durfte. Im "Verteilen" kenne er sich schließlich aus, hieß es - Eine Anspielung auf die Flüchtlingspolitik im Landkreis Oberallgäu in den vergangenen Wochen und Monaten. Und "Benedicta" ergänzte augenzwinkernd noch, dass man nicht zu laut in Anwesenheit von Klotz über die Oybele-Halle sprechen sollte, nicht dass dort die nächste Asylunterkunft entstehen könnte.
Pfarrer "Johannes Nepomuk Stützle", gespielt von Mathias Häckelsmiller bat schließlich noch drei Jubilare, darunter auch Altbürgermeister Eduard Geier, auf die Bühne. Nicht etwa zum Gratulieren, sondern weil sie ihre runden Geburtstage zu ausufernd gefeiert hatten. Sie mussten sich auf den "mobilen Beichtstuhl" knien. Zur Buße muss nun jeder von ihnen einen Teil rund um die Abschiedsfeier des Oberstdorfer Pfarrers Peter Guggenberger organisieren, z.B. eine Rede halten oder darauf achten, dass ein mögliches Feuerwerk auch genehmigt ist.
Ein heiterer Abend, zu dem sich auch wieder allerhand Politprominenz in Oberstdorf eingefunden hatte. Europaabgeordnete Ulrike Müller (Freie Wähler), die Landtagsabgeordneten Eric Beißwenger (CSU), Thomas Gehring (Grüne) und Uli Leiner (Grüne) waren gekommen, dazu natürlich sämtliche Bürgermeister aus dem Oberstdorfer Umfeld, sowie Gemeinderatsmitglieder und Kreisräte.
Begonnen hatte die Veranstaltung traditionellerweise mit dem Fassanstich. Bürgermeister Laurent O. Mies benötigte nur drei Schläge, schon konnte der Gerstensaft fließen. Sehr zur Freude von Brauereichefin Claudia Höß-Stückler vom Hirschbräu aus Sonthofen. Musikalisch umrahmt wurde die Abendveranstaltung durch die Musikkapelle Oberstdorf, sowie von der Gruppe "Uifach so".