Über einen neuen Linearbeschleuniger der modernsten Generation verfügt jetzt die Strahlentherapie am Klinikum Kempten. Bei dem „VitalBeam“ handelt es sich europaweit um die erste Installation dieses High-End-Gerätes. Ebenso wie am zweiten vorhandenen Bestrahlungsgerät ist mit der neuen Maschine nun eine meist ambulante Therapie für alle Tumorkrankheiten auf höchstem Niveau möglich.
Diese reichen vom weißen Hautkrebs über Prostata- und andere Beckentumore bis hin zur komplizierten Bestrahlung des gesamten zentralen Nervensystems. Da dieses Bestrahlungsgerät auch für die sogenannte stereotaktische Strahlentherapie geeignet ist, können nun an zwei Maschinen Lungenkrebs, Lungenmetastasen, Lebermetastasen und Hirnmetastasen hochpräzise behandelt werden.
Zentrum für Hochpräzisions-Strahlentherapie
„Die Strahlentherapie Süd unterstreicht damit, dass sie an allen ihren Standorten Medizintechnik auf höchstem Niveau vorhält, die sogar an manchen Universitäten nicht vorhanden ist“, betont Dr. Udo Zimmermann, Leiter der Strahlentherapie Kempten. Mit den vorhandenen Bestrahlungsgeräten ist eine schnelle, schonende und präzise Behandlung möglich. Somit steht in Kempten ein topmodern ausgestattetes Zentrum für Hochpräzisions-Strahlentherapie zur Verfügung.
Dank ausgeklügelter Computertechnik und -programme werde die Behandlungszeit nun deutlich reduziert. „Gleichzeitig sind verbesserte Dosisverteilungen möglich“, erläutert der Facharzt für Strahlentherapie und für Radiologische Diagnostik, „also eine höhere Dosis im Tumor und eine geringere Belastung in den Organen, die geschont werden müssen.“ Die Ärzte können sozusagen maßgeschneidert und zielgenau bestrahlen, da mit Hilfe der vielfältigen Bildoptionen vor jeder Behandlung Aufnahmen gemacht werden. Die Bilder werden mit den Planungsaufnahmen verglichen. Bei Bedarf kann dann eine Lagekorrektur vorgenommen werden. „Ebenso ist es uns möglich, Tumore im Brustkorb und im Bauchraum, die sich atemabhängig bewegen, nur dann zu bestrahlen, wenn sie im Verhältnis zu den umgebenden Organen in einem optimalen Bestrahlungsfenster liegen“, ergänzt Dr. Stephan Lächelt. Die Linearbeschleuniger in Kempten haben damit beide die Möglichkeit der atemabhängigen Bestrahlung (Atemgating).
Die Strahlentherapie Kempten demonstriert damit erneut, dass sie an einer bestmöglichen Versorgung der ihr anvertrauten Patienten interessiert ist. So wurde auch mit dem Eintritt von Prof. Dr. Florian Sterzing eine Spezialsprechstunde für Protonen- und Partikeltherapie eingerichtet. Diese Spezialbestrahlungen hat der Spezialist zuvor bereits in Heidelberg verantwortlich betreut. Das neue Angebot soll ebenfalls dazu beitragen, dass sich Patienten aus dem Allgäu lange Wege in andere Bestrahlungseinrichtungen sparen können.