Im Bayerischen Landtag ist heute der Zusammenschluss der Skigebiete Grasgehren und Riedbergerhorn ein Thema. Im Umweltausschuss wird auf Antrag der Bayern-SPD debattiert.
Die Sozialdemokraten fordern rund um die geplante Skischaukel, die beide Skigebiete verbinden soll, dass es zu keinem Bruch der Alpenkonvention kommt. Deshalb sprechen sie sich gegen das Projekt aus. Anders sieht das die CSU: Allen voran die beiden Allgäuer Abgeordneten Eric Beißwenger (Oberallgäu) und Thomas Kreuzer (Kempten). Die Gemeinde Balderschwang habe ein landesplanerisches Zielabweichungsverfahren beantragt und jetzt auch ein Recht darauf, dass dieses auch durchgeführt werde, so CSU-Fraktionsvorsitzender Kreuzer in einer Pressemitteilung. Die CSU-Fraktion wird daher im Umweltausschuss für die Fortführung des Zielabweichungsverfahrens stimmen.
Kreuzer sagt:
"Ich selbst habe immer betont, dass eine Abwägung zwischen Umweltschutz und Tourismus nötig ist. Persönlich bin ich der Meinung, dass an dieser Randlage des Schutzgebietes der Eingriff in die Natur vertretbar wäre, da es sich nur um eine sehr kleine Fläche handelt und über Ausgleichsmaßnahmen Verbesserungen für die Tier- und Pflanzenwelt an anderer Stelle geschaffen werden können. Gleichzeitig ist der Wintertourismus für viele Menschen in de r Region ein äußerst wichtiger Wirtschaftsfaktor, den wir weiterhin zukunftsfähig aufstellen müssen."
Mit Prof. Dr. Klaus Buchner (ÖDP) schaltete sich jetzt erstmals ein Mitglied des Europaparlamentes in die Frage der Erschließungspläne am Riedberger Horn ein.
"Hier wird die Alpenschutzzone ignoriert und ein Konflikt mit Europa provoziert“ sagt Buchner, der Europaabgeordnete aus München. „Dass der CSU-Minister hier gegen bayerische, bundesweite und europäische Gesetze verstoße, empört wiederum Europaparlamentarier Buchner. Gerade jetzt, wo die BRD den Vorsitz der Alpenkonvention führe, würden Verstöße gegen die völkerrechtlich verbindliche Alpenkonvention der Europäischen Union doppelt schwer wiegen. Der Minister gehe offenbar auf Kollisionskurs mit dem Gesetz, kommentiert Prof. Dr. Buchner das Vorgehen des Ministers“, so der Wortlaut in einer Pressemitteilung. Der Oberallgäuer Kreisrat der ÖDP, Michael Finger meint: „Das Riedbergerhorn zeigt den Zwiespalt zwischen Naturschutz und dem Wunsch nach Wachstum bei der CSU auf."
Prof. Dr. Buchner wird im April vor Ort mit Oberallgäuer Bürgern über Sinn und Zweck von Skiliften, über Tourismus und Natur diskutieren.
Wie die Abstimmung im Landtag ausgeht, darüber informieren wir Sie im Radioprogramm von AllgäuHIT und auf allgaeuhit.de.