In den frühen Morgenstunden brach in einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in Kaufbeuren ein Brand aus. Oberbürgermeister Stefan Bosse blickt dem mutmaßlichen Brandanschlag mit großer Sorge entgegen.
Das städtische Gebäude in der Wiesenthaler Straße war in der Vergangenheit von der Initiative Neugablonz als Vereins- und Stadtteiltreff genutzt worden. Nachdem sich die Initiative Neugablonz 2015 aufgelöst hatte plante die Stadt das Gebäude als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen.
Gegen das Vorhaben der Stadt, hatten Anwohner Unterschriften gesammelt. Mit der Zusage Kaufbeurens, das Gebäude ausschließlich mit Familien zu belegen trat zumindest nach außen eine Beruhigung ein. Auch der Stadtrat hat mehrheitlich für die Planungen gestimmt, daraufhin wurden Mittel für den Umbau des Gebäudes bereit gestellt.
Nachdem nun Arbeiten für etwa 300.000 Euro durchgeführt wurden, sollte das Haus in der Wiesenthaler Straße im Stadtteil Neugablonz im kommenden Frühjahr mit Flüchtlingsfamilien belegt werden.
Oberbürgermeister Stefan Bosse sieht den Brand mit großer Sorge: "Momentan gehen wir davon aus, dass auch 2016 wieder rund 600 Flüchtlinge in Kaufbeuren unterzubringen sind. Dafür braucht die Stadt auch das jetzt weitgehend zerstörte Haus". Bosse hofft dass sich die Befürchtungen der Polizei, eine Brandstiftung sei wahrscheinlich, nicht bestätigen. "Eine Brandstiftung wäre ein schreckliches Fanal für das friedliche Zusammenleben in unserer Stadt", so Bosse weiter. Kaufbeuren stehe bislang für Offenheit, Toleranz und gelingende Integration. Das dürfe sich auch in Zukunft nicht ändern.