Vor dem Landgericht Feldkirch ist heute Morgen das Insolvenzverfahren um die vom Bodensee stammende Fluggesellschaft Intersky eröffnet worden. Schon nach rund einer halben Stunde war der Termin wieder vorbei. Nach dem Verlesen der Situation bei Intersky bleiben viele Fragen offen.
Die wohl größte Frage: Welcher der 2.400 Gläubiger bekommt überhaupt noch Geld vom zahlungsunfähigen Unternehmen? Die hohe Zahl der Fordernden setzt sich zu 80 bis 90 Prozent aus Ticket-Besitzern zusammen, die keine Möglichkeit mehr hatten, ihren Flug anzutreten, aber auch Leasinggesellschaften und Flughäfen sind darunter, wie der Bodenseeairport in Friedrichshafen. Dieser hatte als einer von wenigen Gläubigern einen Anwalt als Vertretung geschickt und pocht auf einen Anspruch in Höhe von 500.000 Euro. Insgesamt liegen die Forderungen bei 4,4 Millionen Euro. Diese könnte sich aber noch erhöhen, da noch nicht alle Einreichungen geprüft worden seien.
Wer seine Forderung noch geltend machen möchte hat bis zum 29. Februar Zeit, diese anzumelden. Doch: Die Eingabegebühr liegt bei 22 Euro. Sollten bei einem Ticketpreis von 100 Euro zehn Prozent ausgeschüttet werden, zahlt der Gläubiger am Ende 12 Euro drauf. Keine wirklich gute Aussicht.
Ob und wann wer Geld zurückerhalten soll, wird spätestens am Jahresende feststehen. So lange könnte das Prozedere um Intersky vor Gericht dauern. Allerdings liegen zwischen den Terminen auch große Spannen, so wird der nächste Prozesstag erst im Mai dieses Jahres stattfinden.
Flughafen Friedrichshafen angeschlagen
Die Intersky-Pleite hat auch Auswirkungen auf den Bodensee-Airport. Schließlich stemmte die Vorarlberger Fluggesellschaft etwa ein Fünftel der Passagierzahlen und entsprechend auch einen solchen Anteil am Umsatz. Der Landkreis Bodenseekreis hat bereits entsprechende Gelder bereitgestellt. Etwas Linderung könnte es auch durch die Übernahme eines Teils der innerdeutschen Flüge durch eine belgische Airline am Mitte Februar geben.