Die Sparkasse Allgäu hat jetzt ein Programm zur strategischen Neuausrichtung beschlossen: Bis März 2016 plant die Sparkasse strukturelle Anpassungen an das veränderte Kundenverhalten. Insgesamt sollen 14 Filialen zukünftig nur noch mit Automaten ausgestattet sein. Das Personal wird dann anderweitig eingesetzt. Da die Kunden in der Region immer stärker die Online-Angebote nutzen und ihre Bankgeschäfte im Internet abwickeln, reduziert sich die Zahl der Besuche in den Filialen. Nun passt die Sparkasse Allgäu ihre Filialstruktur an dieses veränderte Kundenverhalten an und investiert gleichzeitig weiter in Service und Beratung. Konkret hat die Sparkasse angekündigt, bis zum März 2016 das Filialnetz zu optimieren.
Von heute 47 personenbesetzen Filialen werden 14 in sogenannte SB-Filialen umgewandelt. In 33 Filialen der Region wird es weiter persönliche Beratung geben, und zwar deutlich ausgebaut. Die Zahl der SB-Filialen erhöht sich von 18 auf 32. „Alle Standorte bleiben somit vor Ort erhalten. Die vorhandenen Geldausgabeautomaten sichern weiterhin die Versorgung mit Bargeld. An den Selbstbedienungsterminals kann der gängige Zahlungsverkehr erledigt werden. Damit die Servicequalität in der Fläche weiterhin hoch bleibt, führen wir parallel neue Serviceangebote ein“, erläutert Manfred Hegedüs, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Allgäu. Die einfache Abwicklung von Bankgeschäften über das Telefon sei bislang von Montag bis Freitag möglich. Ab sofort werde die Telefon-Filiale auch an Samstagen erreichbar sein. Für die zunehmende Anzahl von Kunden, die ihre Bankgeschäfte überwiegend online erledigen, wird das Angebot in der Online-Filiale sukzessive ausgebaut.
„Seit einigen Jahren erleben wir einen gravierenden Wandel: Die Zahl der durchschnittlichen Besuche eines Kunden in der Filiale hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre halbiert. Die Bedeutung der Filialen konzentriert sich dabei immer mehr auf die Beratung und das persönliche Gespräch bei wichtigen Entscheidungen im Leben wie z.B. einer Baufinanzierung oder der langfristigen Planung der Altersvorsorge. Diesem Wandel wollen und müssen wir uns stellen: Unsere Kunden nutzen vermehrt das Internet für ihre Bankgeschäfte und heben Bargeld rund um die Uhr aus den Selbstbedienungsautomaten ab.“, fasst Manfred Hegedüs, zusammen. Für anspruchsvolle Beratungsthemen nutzen die Kunden heute schon die größeren Beratungszentren und nehmen weitere Wege in Kauf, um mit Spezialisten für Vermögensberatung, Wertpapiere, Finanzierung, Versicherungen oder Immobilien zu sprechen.
„Wir haben unser Filialnetz im Hinblick auf die Auslastung analysiert und auf den Prüfstand gestellt“, so Hegedüs weiter. Zum effizienten Betrieb seien bestimmte Mengen an Transaktionen erforderlich, damit eine Filiale wirtschaftlich geführt werden könne. Das Ergebnis der Analyse: Die Umwandlung von 14 Filialen in Selbstbedienungsfilialen. „Mit der Anpassung der Filialstruktur passen wir uns an die Bedürfnisse unserer Kunden an und sichern die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit der Sparkasse Allgäu. Eine starke regionale Sparkasse ist das Rückgrat der regionalen Wirtschaft“, fasst Hegedüs die Strategie zusammen.
Die bedarfsorientierte Beratung aller Kunden im Allgäu ist und bleibt zentraler Auftrag und Anspruch der Sparkasse. Die Mitarbeiter aus betroffenen Filialen werden in größeren Sparkassenfilialen eingesetzt. „Wir brauchen jeden Mitarbeiter, um die Beratungsqualität für die Kunden weiter auszubauen“, sagt Manfred Hegedüs. „Wir haben das klare Ziel, im Allgäu weiter stark in der Fläche und nah an den Kunden zu sein.“