Mit rund 25 % sind die Netzentgelte, die von der Bundesnetzagentur in Bonn reguliert und überwacht werden, ein wesentlicher Bestandteil für die Zusammensetzung des Strompreises. Zum 01. Januar 2016 ergibt sich auf Grund mehrerer Faktoren eine Erhöhung der Netzentgelte im Gebiet der AllgäuNetz GmbH & Co. KG. Die staatlich regulierten Netzentgelte werden sich im nächsten Jahr auf die Stromrechnung aller Stromkunden auswirken. Davon betroffen sind Haushaltkunden, Gewerbe- sowie Industriekunden, die derzeit kein Stromprodukt haben, das die Netznutzungsentgelte über einen bestimmten Zeitraum vertraglich garantiert. Haushaltkunden müssen sich für das kommende Jahr im Bereich der Netzentgelte auf eine Preiserhöhung von ca. 12% einstellen.
„Grund für die Preissteigerung sind im Wesentlichen erhöhte Kosten im überregionalen Höchstspannungsnetz die an uns weitergegeben werden.“, erläutert Georg Fahrenschon, Geschäftsführer der AllgäuNetz.
Laut Fahrenschon wirken sich aber auch Investitionen in den regionalen Netzausbau auf die Kosten aus. Beispielhaft nennt Fahrenschon die kürzlich erfolgte Anbindung des Allgäuer Stromnetzes an die deutsche 380.000 Volt Stromautobahn in Leupolz sowie die umfassende Ertüchtigung des eigenen 110.000 Volt Hochspannungsnetzes.
Die Energiewende muss finanziert werden
Die Energiewende fordert einen massiven Umbau der aktuellen Stromnetz-Infrastruktur. Der Ausbau von regenerativen, dezentralen Erzeugungsanlagen sowie eine intelligente Steuerung der Stromnetze stellen die Netzbetreiber vor neue Herausforderungen und Kosten. „AllgäuNetz steht zu 100% hinter der Entscheidung zur Energiewende und engagiert sich bereits seit mehreren Jahren im Umbau der regionalen Netzinfrastruktur. In unserem Netzgebiet werden bereits heute rund 35% der benötigten Energie aus erneuerbaren Energie eingespeist und zuverlässig über unsere modernen und leistungsstarken Stromnetze
verteilt. Das entspricht dem Ziel der deutschen Bundesregierung für das Jahr 2020.“, so Fahrenschon.
Allgemeine Informationen zu Netzentgelten
Der Stromanbieter zahlt im jeweiligen Netzgebiet für die Nutzung der Stromnetzinfrastruktur, wie Stromleitungen und Netzausbau, an den Netzbetreiber ein so genanntes Netznutzungsentgelt. Die Kosten fließen in die Strompreiskalkulation der Stromanbieter ein und werden von diesen an die Endkunden weitergegeben. Die Netzentgelte machen rund ein Viertel des Strompreises von Haushaltkunden aus. Die Netzentgelte werden von der Bundesnetzagentur reguliert und kontrolliert.
Allgemeine Informationen zum überregionalen Höchstspannungsnetz
Die Übertragungsnetze sind sozusagen Stromautobahnen. Sie transportieren mit einer Höchstspannung von 380000 Volt große Strommengen über weite Distanzen in die Regionen und verbinden das deutsche Stromnetz mit den Stromnetzen der Nachbarländer. Verantwortlich für die Übertragung im Höchstspannungsbereich sind in Deutschland die vier Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW.