Es ist fast wie damals in den 1960er Jahren als auf der Burg Waldeck die besten Liedermacher des Landes zusammenkamen und die Menschen mit ihren Texten begeisterten, zum Nachdenken oder einfach „nur“ zum Zusammensitzen anregten: Die Spitze der Allgäuer Liedermacherzunft trifft sich heuer zum zweiten Mal im Klostergarten zu Immenstadt, um mit Liedern zu berühren, zu bezaubern und zu beschenken. Denn die Einnahmen gehen, wie schon im vergangenen Jahr, als 1.700 Euro an die Bergwacht und den Kinderschutzbund weitergegeben werden konnten, wieder an gesellschaftlich relevante Institutionen: Neben der Bergwacht und dem Kinderschutzbund wird dieses Mal das Projekt Lebenslang durch die Spenden der Zuhörer unterstützt. Selbstverständlich treten alle Musiker „für lau“ auf, auch Bühnentechnik und -aufbau kosten nur Manpower.
Der gute Zweck heiligt die Mittel, das gute Lied bringt Freude: Einer der Publikumsmagneten ist der Leutkirchener Mr. Fabulous, der bereits zehn erfolgreiche CDs veröffentlicht hat. Im vergangenen Jahr feierte er mit einem speziellen Programm sowie einer Live-CD/-DVD sein zehnjähriges Bühnenjubiläum. Bevor es mit der Geburtstagsshow in den hohen Norden der Republik geht, ist Mr. Fabulous erst einmal in Immenstadt zu sehen und zu hören.
Singen, wie der Schnabel gewachsen ist: Die Immenstädter Musikerin Stefanie Waller-Morgenschweis war beim ersten Gipfeltreffen der Liedermacher noch als Begleitmusikerin zu hören. Dieses Jahr singt sie eigene Stücke, viele davon im Allgäuer Dialekt.
Erstaunliche Ähnlichkeiten – weisch, i bin a Kauboi: Einer, der im letzten Jahr gut ankam, war Christian Blanz aus Bad Hindelang. Mit seiner unverkennbaren Stimme und einer Mischung aus Folk- bzw. Country-Klängen wird er erneut beweisen, dass es offenkundige Parallelen zwischen den amerikanischen Cowboys aus dem Wilden Westen und den Menschen des Ostrachtals gibt.
In seinen Songs wird die geistreich Gesellschaft reflektiert: Der „Neu-Sulzberger“ Siegfried Lüer ist ein „alter“ Bekannter: Als er vor über 40 Jahren erstmals den großen Barden Reinhard Mey hörte, erwachte in ihm die Leidenschaft für das Liedermachen. Zunächst standen die Songs von Mey, Hüsch oder Wader im Vordergrund, doch bereits 1977 entstand mit „Wie soll das weitergehen?“ ein erstes eigenes kritisches Lied.
Neu dabei, aber nicht unbekannt: Chantalle Schubert aus Sonthofen macht Musik zum „genauer Hinhören“. Ihre Stimme spielt auf einzigartige Art und Weise mit den Texten, Chantalle Schubert ist nicht nur in der Allgäuer Szene, sondern auch im gesamten deutschen Pop, ein besonderes, wohlklingendes Unikat: Die wühlt auf, erschüttert, berührt oder beflügelt die Zuhörer mit ihren Texten und der unverwechselbaren Art des Gesangs.
Fakten rund um das Benefizkonzert:
Wo die fünf Musiker für Gänsehaut sorgen: Klostergarten Immenstadt
Wann die Lieder unter die Haut gehen: Am 21. August 2015, ab 19.00 Uhr
Was die Kunst kostet: Der Eintritt ist frei, Spenden gehen an die Bergwacht, den Kinderschutzbund und das Projekt Lebenslang