Der Förderverein des Technischen Hilfswerks (THW) Sonthofen unterstützt seit 2005 Krankenhäuser und Einrichtungen in der Ukraine. Das Bezirkskrankenhaus (BKH) Kempten stellte dem THW nun zwei Lkw-Ladungen voller Hilfsmaterial zur Verfügung. Die Krankenhausbetten, Matratzen, Nachtschränke und Dienstkleidung stammen vom ehemaligen Standort im Freudental.
Den Stein ins Rollengebracht hatte Tatjana Travina, seit 2010 Krankenschwester im BKH Kempten. Sie stammt aus der Region Lemberg (Ukraine) und hat nach eigenen Angaben schon etwa 35 Hilfsgüter-Transporte geleitet. Als klar war, dass das BKH Mitte April an seinen neuen Standort am Klinikum Kempten zieht, fragte sie beim Ärztlichen Direktor Professor Peter Brieger an, ob er Sachspenden aus dem Klinikbestand für die Ukraine zur Verfügung stellen könnte. Brieger sagte nach Rücksprache mit der Krankenhausleitung seine Unterstützung zu.
Vor wenigen Tagen rückte das THW Sonthofen im Freudental an, um die Hilfsgüter aufzunehmen. Am Ende waren es 22 Krankenhausbetten plus Matratzen, 50 gepolsterte Stühle, acht Nachtschränke, fünf Wäschetrockner, dazu mehrere Kühlschränke, Waschmaschinen, eine Mikrowelle sowie ausgemusterte Sachen wie Bettwäsche und Dienstkleidung. Pflegedirektorin Beatrice Pfirschke, Michael Rauch, Inge Plath, Manfred Fusz und Wolfgang Roth hatten gemeinsam mit Tatjana Travina das Material von den Stationen in die Aula gebracht und dort zwischengelagert, die Helfer des THW luden es dann in den Lastwagen. Wilhelm Egger, Regionalleiter Süd der Bezirkskliniken Schwaben, begleitete den Abtransport.
„Die Hilfsgüter sind in einem tollen Zustand. Ich finde es super, dass wir das Material bekommen haben“, meinte der Vorsitzende des THW Fördervereins, Hansjörg Nast-Kolb, erfreut. Die THW-Kräfte fuhren die beiden Lkw-Ladungen nach Sonthofen. Von dort aus startet am Donnerstag, 27. August, ein großer Hilfstransport in die Ukraine – es ist der 17 seiner Art. Ziel wird Husyatin im Bezirk Ternopil sein. „Mit unseren Transporten haben wir es geschafft, aus dem Krankenhaus in Husyatin eine der bestausgestatteten Klinik in der Region zu machen – und das alles mit Überbleibseln aus Deutschland“, stellt Nast-Kolb fest.
Das Gebäude des ehemaligen BKH im Freudental soll, wie berichtet, künftig als Unterkunft für Asylbewerber genutzt werden. Die Umbauarbeiten laufen. Ein Mietvertrag mit der Regierung von Schwaben ist allerdings noch nicht unterschrieben.