Am Freitag führten Schleierfahnder im Lindauer Ortsteil Zech eine Fahndungskontrolle durch. Mit offensichtlichem Selbstbewusstsein kam in den Abendstunden ein Pkw Volvo mit österreichischer Fahrzeugzulassung in die Kontrollstelle. Dem Anhaltesignal der kontrollierten Beamten wurde zunächst nicht Folge geleistet und erst nach wiederholtem Stoppsignal und erneuter Verdeutlichung konnte das Fahrzeug zum Anhalten gebracht werden.
Fahrer und Beifahrer gaben sich cool und gaben aufgrund ihrer Gestik und verbalen Ausdrucksweise zu verstehen, dass sie mit dieser Form von Kontrollen nichts „am Hut haben“. Der Grund stellte sich dann auch alsbald heraus. Bei der Überprüfung des Beifahrers wurde festgestellt, dass es sich um einen Tschetschenen mit Wohnsitz in Österreich handelt, der jedoch kein Einreise- und Aufenthaltsrecht für Deutschland hat. Bei der Durchsuchung seines Rucksackes wurde neben einer Kleinmenge Cannabis auch noch ein Schlagring als verbotene Waffe vorgefunden. Der bis zu diesem Zeitpunkt wortgewaltige Fahrzeugführer reduzierte sein Vokabular, nachdem bei ihm ebenfalls durchsucht wurde und hier drei Behältnisse mit einer unbekannten Flüssigkeit zum Vorschein kamen, welche im Kofferraum versteckt waren. Außerdem reagierte ein Drogentest beim Fahrer positiv und lässt einen Rauschgiftkonsum im Zusammenhang mit dem Führen eines Kraftfahrzeuges vermuten. Der Tschetschene musste sich einer Blutentnahme unterziehen. Ob die Anhaltung wegen seines Rauschzustandes so schwierig war oder aufgrund seiner mangelnden Bereitschaft mitzuwirken, sei letztlich dahingestellt.
Die jungen Männer wurden wegen mehrere Delikte zur Anzeige gebracht – sie werden sich wegen Verstöße nach dem Aufenthaltsgesetz, dem Betäubungsmittelrecht, dem Waffenrecht und dem Straßenverkehrsgesetz rechtfertigen müssen. Zur unbekannten Flüssigkeit im Kofferraum wird ein Stoffgutachten des Bayerischen Landeskriminalamtes weiter Aufschluss geben.
(Polizeiinspektion Fahndung Lindau)