Nach den Vorfällen von Haarausfall nach dem Baden am Sonthofer See geht das Rätselraten weiter. Das Gesundheitsamt am Landratsamt Oberallgäu in Sonthofen hat entsprechende Untersuchungen rund um eine gelbliche Substanz angestellt. Trotz der Auswertung der Ergebnisse gibt es derzeit noch keine Erklärung für das Problem.
Ein älterer Herr war gestern zu der Behörde gekommen und hatte über Beschwerden geklagt. Er hatte festgestellt, dass Schlieren auf seiner Haut seien und dass seine Haare beim Abtrocknen mit dem Handtuch abgegangen sind. Am See wurden nun Schilder mit der Aufschrift "Baden auf eigene Gefahr" aufgestellt. In der Ergänzung wird von einem „Algenproblem“ gesprochen. Pressesprecher Andreas Kaenders: "Fakt ist, wir wissen schlicht nicht, was diese Reaktion ausgelöst hat. Allerdings ist die Zahl der Vorkommnisse zur Zahl der Personen, die dort Baden zu gering. Daher sprechen wir kein generelleres Badeverbot aus". Heißt: Nur bei einzelnen Personen war es zu Hautreaktionen oder Haarausfall gekommen.
Ein Biologe könnte sich vorstellen, dass Algen, die normal tagsüber am Seegrund lägen aufgestiegen seien. Normal würde dies erst in den Abend- und Nachtstunden geschehen. Oder die Personen seien genau in diesem Zeitrahmen beim Baden gewesen. Das Gesundheitsamt will den Vorfall aber endgültig klären. Mikrobiologische und chemische Untersuchungen sollen am Montag folgen. Die Wasserqualität an sich sei am Sonthofer See weiter hervorragend, wie eine aktuelle Probe zeige.
Wie lange das Baden im Sonthofer See dennoch vermieden werden sollte, ist ebenso noch unklar. Das Landratsamt Oberallgäu geht davon aus, dass eine Entspannung durch am Wochenende vorhergesagte Gewitter kommen könnte. Man werde den See aber im Auge behalten. Auch der Algenteppich im Großen Alpsee bei Immenstadt vor einigen Wochen war nach einem Gewitter restlos verschwunden.
Für Sonthofen bedeutet das, den vorübergehenden Wegfall eines beliebten Badegewässers.
Unseren Exklusivbericht von heute Morgen lesen Sie hier.