Sonthofen/Oberallgäu Kinder „am Rand der Beschulbarkeit“ sind die Zielgruppe der landkreisweit ersten Flex-Klasse, die mit Beginn des neuen Schuljahres in Sonthofen starten wird.
Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt des Staatlichen Schulamtes, des Sonderpädagogischen Förderzentrums (Albert-Schweitzer-Schule), der Katholischen Jugendfürsorge und des Kreisjugendamtes Oberallgäu. Der jährliche Kostenanteil des Landkreises Oberallgäu beläuft sich auf rund 105.000 Euro. In der jüngsten Sitzung des Kreisjugendausschusses stießen die Pläne auf einhellige Zustimmung.
Das Geld sei in die betroffenen Kinder und ihre Familien gut investiert, sagte Landrat Anton Klotz. Die neue Flex-Klasse werde der Devise „Kein Talent darf verloren gehen“ gerecht. Schulamtsdirektor Thomas Novy sprach von einem „Leuchtturmprojekt unserer Bildungsregion“ und verwies auf den großen Erfolg der bayernweit modellhaften Flex-Klasse in Kempten.
Bald zurück in die Regelklasse
Ein interdisziplinäres Team wird sechs Grundschülerinnen und -schüler individuell fördern. „Es handelt sich um Kinder mit hochemotionalen sozialen Problemen“, erläuterte Novy. Nach drei bis sechs Monaten sollen sie in ihre Regelklassen zurückkehren und bedarfsgerecht nachbetreut werden. Ziel der Flex-Klasse sei, einen positiven Zugang zum schulischen und sozialen Lernen aufzubauen, so Ingrid Schneider vom Kreisjugendamt. Parallel kläre man weitergehende Hilfen und Unterstützungsbedarf ab: „Eine enge Verzahnung mit der Jugendhilfe ist dabei von besonderer Bedeutung.“ Begleitend würden die Eltern in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt.