Der Zustrom von Menschen, die in Deutschland Schutz suchen, ist ungebrochen. Der Landkreis Lindau setzt bei der Unterbringung dieser Menschen auf dezentrale, kleine Wohneinheiten, die über den ganzen Landkreis verteilt sind.
Dies erleichtert vor Ort die Integration und vermeidet Brennpunkte. Da noch nicht in allen Gemeinden des Landkreises solche dezentralen Unterbringungen geschaffen werden konnten, hatte Landrat Elmar Stegmann bei der jüngsten Dienstbesprechung der Bürgermeister an deren Solidarität appelliert: „Jede Gemeinde muss ihren Beitrag zu dieser großen Herausforderung leisten.“ Als Richtwert gilt: Etwa ein bis eineinhalb Prozent der Einwohner einer Gemeinde sollte diese an Flüchtlingen aufnehmen. Diesen Richtwert haben einige Landkreiskommunen bereits überschritten, andere sind davon noch weit entfernt und in wenigen Gemeinden gibt es bislang gar keinen Wohnraum für Flüchtlinge.
„Sollte es keinen passenden Wohnraum geben, müssen wir neuen schaffen“, so der Landrat. Auf Gemeindeflächen könnten mit einfacher Bauweise Wohneinheiten für Flüchtlinge entstehen. „Ich möchte auf jeden Fall vermeiden, dass wir mangels einer Alternative auf öffentliche Gebäude wie Turnhallen zurückgreifen müssen.“ Noch sei der Landkreis in der Lage, die zugewiesen Flüchtlinge unterzubringen, doch dies könne sich auch schnell ändern.
Die Unterbringung von Flüchtlingen ist auch für die Verwaltung eine große Herausforderung. Tobias Walch, Geschäftsbereichsleiter Soziales und Kreisentwicklung am Landratsam, hatte in der Besprechung geschildert, welche Schritte hier in der letzten Zeit unternommen wurden. So konnte das Personal intern aufgebaut werden und dank eines Förderprojektes, das den Ausbau des Quartiersmanagements unterstützt, gäbe es in Zukunft eine bessere Unterstützung für die ehrenamtlichen Helferkreise. Darüber hinaus konnte die Asylsozialberatung der Diakonie, die die Flüchtlinge in den dezentralen Unterkünften des Landkreises betreut, erweitert werden.