Der tödliche Verkehrsunfall gestern nahe dem ostallgäuer Geisenried wird die Polizei noch eine ganze Zeit lang beschäftigen. Ein Unfallgutachten dürfte erst in einigen Wochen vorliegen, so ein Pressesprecher der Allgäuer Polizei gegenüber Radio AllgäuHIT.
Die Verkehrspolizei hatte noch am Unfallmorgen mit der Ermittlungsarbeit begonnen. Akribisch musste die Unfallstelle fotografiert werden, um später jedes einzelne Teil so festgehalten zu haben, wie es nach dem Zusammenstoß am Ort des Geschehens gelegen hatte. Die Staatsanwaltschaft schaltete einen Sachverständigen ein. Genau von diesem Fachmann wird jetzt in den nächsten Tagen und Wochen ein Unfallgutachten erstellt.
Im weiteren Verlauf muss die Verkehrspolizei aber noch weitere Arbeit verrichten. So erhoffen sich die Ermittler bei der Aufklärung der Unfallursache konkrete Details durch eine Befragung eines Beifahrers. Dieser saß neben dem getöteten Fahrer des spanischen Sattelzugs und hatte vermutlich mitangesehen wie ein Lastwagen morgens gegen 2:30 Uhr plötzlich auf die Gegenfahrbahn gekommen und mit ihrem Fahrzeug zusammengestoßen war. Die Wucht des Aufpralls war so groß, dass beide Führerhäuser größtenteils demoliert wurden. Der Lastwagen war sogar in eine angrenzende Wiese geschleudert worden.
Der Gesundheitszustand des Unfallverursachers ist auch heute, einen Tag nach dem Unfall, weiter sehr kritisch, wie uns die Polizei bestätigte. Der 28-jährigen hatte von der Feuerwehr aus dem zerstörten Führerhaus befreit werden müssen.
Die Bundesstraße 12 war nahe Marktoberdorf für rund 14 Stunden gesperrt. Es gab massive Behinderungen, da die Umleitungsstrecken schnell überfüllt waren. Die Ladungen, bestehend aus Fleisch und Tomaten, wurden auf andere Fahrzeuge umgeladen. Nach der Bergung des LKW und des Sattelzugs musste eine große Menge Erdreich abgetragen werden, da mehrere hundert Liter Treibstoff ausgelaufen waren. Erst dann konnte die B12 gegen 16:30 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden.