Seit Ausbruch der Masernwelle im November sind allein im Stadtkreis Berlin 1200 Männer, Frauen und Kinder infiziert worden. Aktuell sind in Bayern laut Epidemiologischem Bulletin 95 Personen an Masern erkrankt. Im Vergleich zum Zeitraum des letzten Jahres bedeutet dies eine Steigerung um rd. 33 %. Im südlichen Landkreis Ostallgäu zeigte sich innerhalb der letzten 4 Wochen eine Häufung von Masernerkrankungen. Insgesamt sind sechs Personen betroffen.
Von diesen Erkrankten war keine Person gegen Masern geimpft. Die Mehrzahl dieser an Masern erkrankten Personen befand sich in ambulanter bzw. stationärer Krankenhausbehandlung. Das Gesundheitsamt empfiehlt daher der Bevölkerung, den eigenen Impfstatus über die Hausärzte kontrollieren und gegebenenfalls komplettieren zu lassen.
Mögliche Komplikationen bei Masern
Entgegen landläufiger Meinungen sind Masern keine harmlose Kinderkrankheit. Bei etwa jedem zehnten Masernfall treten zum Teil erhebliche Komplikationen auf. Am häufigsten sind Mittelohrentzündungen, Lungenentzündungen und Durchfälle. In einem von 1000 Fällen kann es zu einer gefährlichen Gehirnentzündung kommen. Diese kann bleibende Schäden wie Lähmungen oder geistige Behinderung verursachen. In 10 bis 20 Prozent der Fälle endet die Gehirnentzündung tödlich. Derart schwere Verläufe sind bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen deutlich häufiger als bei Kindern. Besonders gefährlich ist eine Masernerkrankung für Säuglinge, da sie noch nach Jahren eine tödliche Spätform der Gehirnentzündung entwickeln können.
Schutz durch Impfung
Mit einer Impfung kann man sich gegen die Viruserkrankung Masern schützen. Die Impfung ist im Allgemeinen gut verträglich. Der Masernimpfstoff enthält abgeschwächte Masernviren, die nicht mehr krank machen können, das Immunsystem aber zur Bildung von Abwehrkörpern anregen. Empfohlen ist die Impfung in Kombination mit einer Impfung gegen Mumps und Röteln (MMR-Impfstoff). (Quelle: Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen)