Neue Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten, die schon bald in den klinischen Alltag einfließen könnten, diskutierten am vergangenen Samstag, dem 18. April 90 Experten beim 5. Gynäkologischen Onkologentag am Klinikum Kempten.
Auch zahlreiche niedergelassene Fachärztinnen und -ärzte aus der Region informierten sich über die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse. „Wir erleben im Moment einen regelrechten Schub an individuellen Behandlungsoptionen, von denen Patientinnen mit Indikationen wie Brustkrebs oder Eierstockkrebs profitieren“, sagte Prof. Dr. Ricardo Felberbaum, Chefarzt der Frauenklinik und Leiter des Interdisziplinären Brustzentrums Kempten-Allgäu.
Die Behandlung des frühen und fortgeschrittenen Mammakarzinoms habe sich in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt. Seit der Gründung des zertifizierten Krebszentrums vor zehn Jahren wurden am Klinikum mehr als 2500 Brustkrebs-Patientinnen nach leitliniengerechten Standards behandelt. In Kürze soll dort ein vielversprechendes neues Medikament zur Anwendung kommen. Dieses unterbindet die Fähigkeit der Tumorzellen, ihre genetischen Fehler zu reparieren, so dass sie absterben. „Anders als bei der klassischen Thermotherapie werden dabei Schaltmechanismen und Informationskaskaden direkt in der Zelle unterbrochen“, erläuterte Prof. Felberbaum.
Weitere wichtige Themen der Spezialreferate von anerkannten Spezialisten der deutschen Gynäkologie und Epidemiologie waren unter anderem das Mammographie-Screening und die operative Therapie von Brustkrebs. Dr. Barbara Dockhorn-Dworniczak vom Zentrum für Pathologie am Klinikum stellte neue diagnostische Möglichkeiten bei gynäkologischen Tumoren vor.(cis)