Die Bundespolizei hat am Samstag (11. April) einen gesuchten Kosovaren in Lindau festgenommen. Gegen den 37-Jährigen lag ein Haftbefehl vor. Bald darauf fanden sich auch seine Ehefrau und die gemeinsamen Kinder in einer Bundespolizeidienststelle wieder.
Kurz nach Mitternacht kontrollierten Bundespolizisten einen kosovarischen Staatsangehörigen am Lindauer Bahnhof. Bei der Personalienüberprüfung stießen die Beamten auf einen Haftbefehl. Das Amtsgericht Offenbach hatte bereits 2001 Untersuchungshaft angeordnet, weil er beschuldigt wird, gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen zu haben. Zudem stellte sich heraus, dass sich der Mann seit etwa einem Monat unerlaubt in Deutschland aufgehalten hatte. Nach der Ablehnung seines Asylantrags war die Aufenthaltserlaubnis für ihn und seine Familie im März dieses Jahres erloschen.
Wenige Stunden nach der Festnahme des Mannes überprüfte eine Streife der Kemptener Bundespolizei im Alex von Lindau in Richtung München eine 33-jährige Kosovarin und drei mitreisende Minderjährige. Dabei handelte es sich um die Gattin des Verhafteten und seine Kinder. Wegen des Verdachts des unerlaubten Aufenthalts mussten sie den Beamten zur Dienststelle folgen.
Die fünfköpfige Familie wurde zur Polizeiinspektion Kempten gebracht. Ersten Ermittlungen zufolge hatten die Kosovaren auf Anraten ihrer Anwälte Anfang April einen Asylfolgeantrag gestellt. Daraufhin konnten Frau und Kinder der Aufnahmestelle für Flüchtlinge in München zugeleitet werden. Der Festgenommene bleibt auf richterliche Anordnung in Haft. Er wird sich wegen der früheren Drogendelikte vor Gericht verantworten müssen.