Orkantief Niklas hat seine deutlichen Spuren in den Allgäuer Wäldern hinterlassen. Dabei sind die Auswirkungen des Sturmes, der vor gut einer Woche über das Allgäu hinweggefegt war, teilweise erst jetzt in vollem Ausmaß ersichtlich. So sind in den Wäldern der Region einige Lücken entstanden.
Robert Berchtold, Forstdirektor beim Amt für Landwirtschaft und Forsten in Füssen:
"Es gibt natürlich Auswirkungen. Es war sicher ein mittelschwerer Sturm, allerdings nicht vergleichbar mit Vivian und Wiebke. Es sind in unserem Bereich, einschliesslich Staatswald, so cirka 70 bis 80 Tausend Festmeter Holz, die am Boden liegen. Das ist bezogen auf den Jahreseinschlag für den Landkreis Ostallgäu so etwa 20 Prozent dessen, was in einem Jahr eingeschlagen wird."
Für die Forstarbeiter bedeutet dies nun, dass das sogenannte Sturmwurfholz jetzt möglichst bald aus dem Wald geholt werden muss. Eine Arbeit, die nicht ganz ungefährlich ist, zumal das Holz quer verstreut liegt, teilweise auch an sehr schlecht zugänglichen Orten. Das bringt ein nächstes Problem mit sich, so Berktold:
"Unangenehm ist, dass das Holz so verstreut liegt. Weil das Holz innerhalb kurzer Zeit teilweise schwer erreichbar ist, kann das Risiko der Vermehrung des Borkenkäfers erheblich ansteigen. Es wird sich wohl auch auf den Holzpreis auswirken, zwar nicht so dramatisch wie schon in früheren Jahren aber ohne Spuren wird das nicht bleiben, das ist ganz klar."
Für die Förster beginnt also jetzt ein Lauf gegen die Zeit, so Berchtold. Sollte das nicht gelingen, würde der Holzpreis in den nächsten Jahren eventuell noch mehr ansteigen, eben je nachdem wie lange es dauert, dass Holz jetzt aus den Wäldern zu holen.