Der Faschingsumzug am Gumpigen Donnerstag in Fischen hat Tradition. Tausende Zuschauer werden zu dem bunten Treiben erwartet. Dieses Jahr fällt die Party danach aber aus: Das Partyzelt am Anger mitten im oberallgäuer Ort gibt es nicht mehr.
Seit Wochen geistern die Gerüchte durch den Luftkurort. Die Fakten sind niederschmetternd: 34 Einsätze hatte es im letzten Jahr alkoholbedingt im vergangenen Jahr gegeben. Grund ist nicht unbedingt das Partyzelt allein, sondern eher der zweifelhafte Rucksacktourismus, der sich rund um die Faschingsumzüge im ganzen Allgäu eingeschlichen hat. Jugendliche befördern damit meist hochprozentigen Alkohol, um vor dem Eintritt ins Zelt schon entsprechend in Stimmung zu sein. Teils hatten sie schon aber derart vorgeglüht, dass sie schon vor Beginn des eigentlichen Umzugs vom Rettungsdienst versorgt werden mussten.
Ein echtes Unding finden Polizei, Rettungsdienst und Bürgermeister Edgar Rölz, der einen Großteil der Bevölkerung hinter sich weiß. Er hatte mit dem Skiclub, als Veranstalter des Partyzeltes, gesprochen. Der SC Fischen entschied sich, dieses Jahr keines rund um den Faschingsumzug aufzubauen. Eine Spaßbremse will Rölz aber nicht sein: „Mit dieser Maßnahme wollen wir sicherstellen, dass der beliebte Umzug auch in Zukunft stattfinden kann“. Er begrüßt daher, dass die beiden Einkaufsmärkte in Fischen am Donnerstagnachmittag schließen. Nachschub wird dort also nicht zu kaufen sein. Und auch der Skiclub und die Gaststätten verzichten an ihren Städten auf den Ausschank von Hochprozentigem.
Gemeinsam mit Bundespolizei und Polizei soll es von Anfang an Kontrollen geben. Mitgebrachte alkoholische Getränke werden eingezogen, kündigt der Bürgermeister an. Polizei und Rettungsdienst begrüßen das Vorgehen der Verantwortlichen. Im letzten Jahr hatten Skiclub und Gemeinde 23 Sicherheitskräfte bezahlt, eine derart hohe Zahl wird durch den Wegfall des Partyzeltes dieses Jahr wohl nicht mehr nötig sein.