Ende September 2014 wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie eine „Analyse der Pumpspeicherpotentiale in Bayern“ vorgelegt. In dieser Analyse wird auch der Forggensee als ein Standort mit Potential für die Errichtung eines Pumpspeicherkraftwerkes genannt – ein Ergebnis, über das der Füssener Landtagsabgeordnete Dr. Paul Wengert staunte und deshalb in einer schriftlichen Anfrage um weitere Auskünfte bat.
„Schon bei der Veröffentlichung der Potentialanalyse habe ich mir die Frage gestellt, wo in unmittelbarer Nähe des Forggensee ein Oberbecken für ein Pumpspeicherkraftwerk errichtet werden könnte – ohne Eingriffe in das Landschaftsschutzgebiet Forggensee und das Naturschutzgebiet Ammergebirge vorzunehmen.“, so der Landtagsabgeordnete. „Meine Nachfrage bei der Staatsregierung hat nun ergeben, dass die potentiellen Kraftwerksstandorte lediglich über eine theoretische Auswertung von Kartenmaterial ermittelt wurden. Bei Gesamtkosten von über 200.000€ alleine für die externe Begutachtung von bayerischen Kartenmaterialien frage ich mich schon, ob hier verantwortlich mit Steuergeldern umgegangen wird.“ Nach Meinung des Abgeordneten gehörten neben dem reinen Kartenstudium weitergehende Vor-Ort-Untersuchungen zu einer umfassenden Potentialanalyse. „Alles andere ist doch nicht zielführend. Am Beispiel Forggensee wird dies besonders deutlich. Hier hätten die Gutachter schnell feststellen können, dass die Region um den Forggensee Landschafts- beziehungsweise Naturschutzgebiet ist und ein Kraftwerk in direkter Nähe zu den weltberühmten Königsschlössern schwer vorstellbar ist. Für mich zeigt die Veröffentlichung und die weiteren Informationen der Staatsregierung einmal mehr, welches Chaos in der bayerischen Energiepolitik und den zuständigen Ministerien herrscht“, so Wengert abschließend.
(PM)