Alle drei Jahre muss sich ein Gefäßzentrum einem strengen Audit unterziehen, wenn es sein Zertifikat behalten möchte. Das Gefäßzentrum Kaufbeuren unter der Leitung der Gefäßchirurgie konnte sich jetzt erfolgreich unter großem Lob des Auditors rezertifizieren und bleibt damit das bislang einzige zertifizierte Gefäßzentrum im gesamten Allgäu.
„Im Hinblick auf die medizinische Qualität und die erforderlichen Behandlungszahlen sowohl konservativ als auch operativ, werden sehr hohe Anforderungen an die vorhandene Gefäßchirurgie und die interdisziplinären Strukturen gestellt“, so die Leiterin des Gefäßzentrums Dr. Ute Dammer. Dies sei für den Erhalt eines Zertifikats eine echte Herausforderung. Gefordert seien neben den Kernfächern Gefäßchirurgie, Radiologie und Angiologie, die Fachdisziplinen Kardiologie, Diabetologie, Nephrologie und Neurologie. „Gefäßerkrankungen sind sehr komplex und betreffen immer das komplette Gefäßsystem im ganzen Körper“, erläutert die Gefäßchirurgin. Viele Faktoren spielten hier eine Rolle. Um Gefäßerkrankungen ganzheitlich behandeln zu können, sei in Folge dessen auch ein ganzes Team von Spezialisten notwendig. „In Kaufbeuren sind wir interdisziplinär hervorragend aufgestellt“, so Dammer.
Nicht umsonst lobte Auditor Dr. Hans Niedermeier, ehemals Chefarzt der Gefäßchirurgie am Klinikum Neuperlach in München und Leiter der Sektion Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin, das Klinikum Kaufbeuren als Krankenhaus mit „bemerkenswert hoher Leistungsfähigkeit“. Bei der gesetzlich geforderten Qualitätssicherung zum Thema Halsschlagader-Operation ist die Gefäßchirurgie Kaufbeuren seit Jahren deutschlandweit in der Spitzengruppe mit exzellenten Ergebnissen vertreten. Besonders begeistert war der ehemalige Münchener Chefarzt von dem hohen Können und der hohen Professionalität, mit der in Kaufbeuren gearbeitet würde sowie von der rasanten Entwicklung, die die medizinische Leistungsfähigkeit seit seinem ersten Zertifizierungsbesuch in 2007 genommen habe.
Im zertifizierten Gefäßzentrum Kaufbeuren werden neben konservativen Behandlungsmöglichkeiten nahezu alle modernen operativen wie interventionellen Verfahren zur Behandlung von Gefäßerkrankungen angewendet. Dazu zählt z.B. die Bypasschirurgie bei Beindurchblutungsstörungen ebenso wie Shuntchirurgie, Halsschlageroperationen und die große Bauchaortenchirurgie. Zur Routine zählen selbstverständlich auch weniger invasive Verfahren wie das Aufdehnen verengter Arterien, auch mit medikamentenbeschichteten Dilatationsballons, oder Stentimplantation von kleinsten Unterschenkelarterien bis hin zu Aortenstentgraftprothesen.
„Wie jedes andere zertifizierte Zentrum in der Klinik Kaufbeuren, profitiert auch das Gefäßzentrum von der überprüfbaren Qualität insbesondere der operativen Behandlunge sergebnisse, von der Sicherstellung leitliniengerechter Behandlungspfade und vom guten Miteinander aller Fachabteilungen“, so Chefarzt Prof. Dr. Maier. So könne gewährleistet werden, dass für jeden einzelnen Patienten je nach Stadium seiner Erkrankung, seinen besonderen Begleiterkrankungen (z. B. Herzschwäche, Nierenschwäche, Diabetes) das für ihn beste Therapiekonzept individuell maßgeschneidert wird.