Der Allgäuer isst gerne Rehbraten an Heilig Abend. Besonders wenn es draußen kalt und stürmisch ist. Dieses Jahr haben es die Jäger aber nicht leicht gehabt, den Wünschen der Kunden gerecht zu werden.
Die milden Temperaturen sorgen für hohe Ausfälle an Abschüssen in den Allgäuer Jagdgebieten. Der Vorsitzende des Kreisjagdverbands Kempten, Manfred Werne deutet auf die immer besser bestellten Wälder hin. Die Fülle an Nahrung im Wald selbst, mache es den Jägern schwer das Wild zu erwischen. Die Tiere müssten nicht mehr auf die Wiesen um dort an das benötigte Futter zu kommen. Die Mischwälder böten genügend Möglichkeiten und zudem auch Schutz vor dem Jäger.
Für die Jäger ist ein solcher Winter nicht einfach. Nicht nur das die Tiere nicht aus dem Wald kommen. Auch die Abschussauflage zu erfüllen wird zu einer schwierigen Herausforderung. Viele Jäger müssen derzeit bangen. Pro fehlendes geschossenes Wild kostet es den Jäger 150 € Strafe. Das ist mehr als der Wildhüter meist mit einem Stück wild verdienen kann. Dazu kommt das die Abschussauflagen so hoch angesetzt sind, dass es für die Betroffenen fast unmöglich wird diese zu erfüllen. Diese Auflagen werden alle drei Jahre mit der Zusammenarbeit vom Landratsamt, dem zuständigen Jagdverband und den Jägern erarbeitet. Im Januar 2015 ist es dann wieder so weit. Bis März wird dann der Wildbestand geprüft und die Auflagen erneuert. Die Allgäuer Jäger hoffen derzeit auf eine Entschärfung.