Für junge Flüchtlinge und Asylbewerber gibt es zu wenige Berufsschulplätze. „Lediglich für rund ein Drittel der berufsschulpflichtigen Flüchtlinge gibt es tatsächlich Plätze in den bayerischen Berufsschulen“, verweist Thomas Gehring, der bildungspolitische Sprecher der Grünen.
Landtagsfraktion die angespannte Situation deutlich. Der parlamentarische Geschäftsführer hatte die Berichterstattung des Kultusministeriums eingefordert und nimmt nun zu deren Ergebnis Stellung. Die Bemühungen der Schulen und der Staatsregierung würden auch die Grünen durchaus anerkennen. „Trotzdem gibt es enormen Handlungsbedarf und die Staatsregierung muss mehr finanzielle Mittel für die Schaffung von zusätzlichen Klassen bereitstellen“, mahnt Thomas Gehring an. Das müsse sich dementsprechend auch im Landeshaushalt widerspiegeln. Nach dem Oberallgäu solle es demnächst auch in Kempten Berufsschulunterricht für junge Flüchtlinge geben. Es könne jedoch nicht zugelassen werden, dass die Kommunen und Landkreise mit dieser Aufgabe allein gelassen werden. Eine deutliche strategische und finanzielle Begleitung durch die Staatsregierung sei zwingend erforderlich. Der Allgäuer Grüne Bildungspolitiker betont: „Wir können mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass wir momentan keine akute Übergangssituation erleben, sondern uns auf eine langfristige Aufgabenstellung.“ Während die Staatsregierung im Mai 2012 noch davon ausgegangen ist, dass mit einer Zuweisung von zehn berufsschulpflichtigen jungen Flüchtlingen für Städte wie Augsburg, Ingolstadt oder Landshut zu rechnen sei, erhöhte sich die Gesamtzahl der berufsschulpflichtigen Flüchtlinge in Bayern im Dezember 2013 auf rund 7 000. Laut Bericht des Kultusministerium leben aktuell in Bayern 9930 berufsschulpflichtigen Flüchtlingen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren. „Vor dieser Aufgabe darf sich die Staatsregierung nicht wegducken. Wir erwarten auch für Kempten und das gesamte Allgäu eine deutliche Ausweitung der finanziellen Leistungen durch den Freistaat“, so Thomas Gehring.