Erneut sollen in der Stadt Füssen die Bürgerinnen und Bürger entscheiden, wie es mit der geplanten Neugestaltung des Bahnhofs weitergeht. Dafür wurden am heutigen Montag gleich drei Bürgerbegehren auf den Weg gebracht. Das sei die Reaktion auf die erst kürzlich veröffentlichten Pläne der Stadt, gegen die einige Einwohner jetzt vorgehen wollen, so die Initiatoren der Bürgerbegehren.
Mitinitiator Harald Vauk: Ich habe heute drei Bürgerbegehren auf den Weg gebracht. Das erste Begehren beschäftigt sich mit dem Freybergpark, die anderen beiden Bürgerbegehren beschäftigen sich mit dem geplanten Neubau des Bahnhofs selber. Wenn man sich das mal anschaut, die Post, das Finanzamt und das Luitpoldhotel, zu diesem Ensemble passt dieser geplante Bahnhof einfach nicht dazu.
Erst am vergangenen Donnerstag hatte Füssens Bürgermeister Paul Iacob die Pläne für den Bahnhofsneubau den Medien präsentiert. Geplant ist ein Gebäude mit 3 Stockwerken und einer modernen Glasfront. Für den heutigen Dienstag hat der Füssener Stadtrat eine Sondersitzung angesetzt, in der über den Bauantrag entscheiden werden soll. Stimmt der Stadtrat zu, kann bereits im Frühjahr mit dem Bau begonnen werden. Dagegen sollen jetzt Unterschriften gesammelt werden, so Vauk.
Bisher seien die Resonanzen auf das Vorhaben groß, Unterzeichner finden sich viele. Die Mehrheit sei klar gegen die jetzige Form und das Aussehen des geplanten, neuen Bahnhofs. Die nötigen Unterschriften zu bekommen, hält Harald Vauk deswegen für kein großes Problem.
Während weiter fleissig Unterschriften gesammelt werden, wird der Füssener Stadtrat am Dienstag Abend über den Bauantrag der Marktoberdorfer Firma Hubert Schmid entscheiden. Bleibt also abzuwarten, wie dieses Ergebnis dann aussehen wird, immerhin befinden sich unter den 24 Räten auch Mitglieder der Bahnhofsfreunde, die für den Erhalt des alten Gebäudes kämpfen.
Bereits im Jahr 2006 hatte es in der Lechstadt ein Bürgerbegehren zum Thema Bahnhof gegeben. Damals antworteten die Bürger auf die Frage "Erhalt des historischen Bahnhofs" und "Erhalt der Ottostraße und des Freyberggartens". Die Wahlbeteiligung lag bei 38,5%. In beiden Fällen wurde das notwendige Quorum von mindestens 2191 "Ja-Stimmen" nicht erreicht, beide Bürgerentscheide waren damit nicht erfolgreich.