Dem Kemptener Salafisten Erhan A. droht nicht nur die Abschiebung aus Deutschland, Bundesinnenminister Thomas De Maizière (CSU) will den 22-jährigen hier vor Gericht stellen. Bayerns Innenminister Joachim Hermann (ebenfalls CSU), wollte den Türken dagegen so schnell wie möglich loswerden. Daher sitzt der junge Mann derzeit in Abschiebehaft, berichten verschiedene Medien.
Hermann meint, dass die Gefahr, die von dem 22-jährigen ausgehe, sei zu groß. Im Widerspruch zum Ausreiseverbot für gewaltbereite Islamisten sieht er nicht. Er hatte in Interviews mit der SZ unter anderem gesagt, dass er seine eigene Familie töten würde, wenn sie sich gegen den Islamischen Staat stellen würde. Und, dass er seinen im Kampf gefallenen Freund, David G. aus Kempten, beneide. Die enthaupteten Journalisten seien Feinde gewesen, daher habe man sie töten dürfen, ist eine weitere These des Wirtschaftsinformatikstudenten. In einem islamischen Deutschland dürfe man auch Homosexuelle umbringen, meinte der 22-jährige Student der Hochschule Kempten.
Derzeit geht es aber vor allem darum: Wann gibt es eine Ausweisungsverfügung. Danach könnte Erhan A. klagen - So lange der Fall nicht abgeschlossen ist, könnte er in Deutschland bleiben. Der Kemptener Salafist hat keinen deutschen Pass, daher könnte er tatsächlich in sein Heimatland Türkei abgeschoben werden.