Gemeinsam mit der IHK Schwaben will Landrat Elmar Stegmann die berufliche Bildung in Lindau voranbringen. Auch sollen die Mitarbeiter der Unternehmen in der Region die Chancen der beruflichen Weiterbildung noch besser erkennen und wahrnehmen. Darauf verständigten sich die Vertreter der IHK und Stegmann bei einem Erfahrungsaustausch.
Mit einem ganzen Maßnahmenpaket wollen Politik und IHK in den kommenden Jahren die Herausforderungen bei der beruflichen Bildung meistern. Mit dem Trend zur Akademisierung entscheiden sich immer mehr junge Menschen für ein Studium und gegen eine duale Ausbildung. Gerade für kleine und mittelständische Betriebe sind aber Auszubildende die Fachkräfte von morgen. „Unsere Betriebe wollen nach wie vor ausbilden, finden aber immer seltener passende Bewerber“, erklärt Thomas Holderried, Vizepräsident und Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Lindau-Bodensee. So haben Unternehmen im Landkreis Lindau-Bodensee fünf Prozent weniger Azubis in IHK-Berufen eingestellt als noch ein Jahr zuvor.
IHK und Politik wollen diesem Missstand auf mehreren Wegen entgegentreten. So sollen Schüler früher und intensiver mit Unternehmen in Berührung kommen. Das gelingt unter anderem mit Kooperationen von Schulen und regionalen Unternehmen in Form von Schulpartnerschaften, bei der die IHK vermittelt und begleitet. „Zudem wollen wir einen Round Table mit Vertretern aller Schularten initiieren, um die Sensibilität für berufliche Bildung in allen Klassenzimmern zu stärken“, sagt Holderried. Auch Berufsorientierungstage wie der Tag der offenen Ausbildungsstätten im Allgäu am 4. Juli 2015 und die Lehrstellenbörse fitforJOB Lindau-Westallgäu am 28. Februar 2015 sollen gemeinsam vermarktet werden.
Landrat Stegmann begrüßt die Initiative der IHK und sieht gerade an dem starken Wirtschaftsstandort Lindau-Bodensee die Notwendigkeit für Kommunalpolitik und Wirtschaft die berufliche Bildung stärker in den Fokus zu rücken. „Besonders dankbar bin ich für den Vorstoß der IHK, den Berufsschulstandort Lindau zu stärken. Hier ziehen wir an einem Strang, schließlich beginnt der Bau des Schülerwohnheims in Lindau nächstes Jahr“, erklärt der Landrat. Gerne werde er auch gemeinsam mit IHK-Vertretern Ausbildungsbetriebe vor Ort besuchen.
Auch beim Thema Asylbewerber vereinbarten die Gesprächspartner künftige Zusammenarbeit. Je nach rechtlichem Status sind einige Flüchtlinge berechtigt, in eine Ausbildung einzusteigen oder einer Arbeit nachzugehen. Sowohl Wirtschaft als auch dem Landrat ist daran gelegen, anerkannte Asylbewerber so schnell wie möglich zu integrieren.