Das Expertengespräch rund um das Thema Wolf am Landratsamt Oberallgäu in Sonthofen hat vor allem eine Erkenntnis gebracht: Der vor einigen Wochen aufgetretene Wolf wird nicht der letzte seiner Art sein, der durchs Allgäu läuft oder sich hier vielleicht sogar ansiedelt.
Ganz im Gegenteil, ist sich ein Experte des Bayerischen Umweltamts in München sicher. Immer mehr Tiere werden den Weg in unsere Region finden und sich hier vielleicht sogar ansiedeln. Angst müsse man nicht haben, schließlich meide der Wolf den Menschen. Doch gerade bei Alphirten oder Landwirten sorgt das Thema für Sorgenfalten auf der Stirn. Denn der Wolf will überleben und muss daher etwas fressen: Wahlweise Wildtiere oder eben Nutztiere wie Schafe, bspw. Das wollen die Besitzer nicht auf sich sitzen lassen, haben aber kaum eine Handhabe. Schließlich ist der Wolf geschützt, darf also nicht gejagt werden. Doch dass der Wolf Tiere reißt, ist längst nicht die einzige Sorge:
„Eine große Gefahr sehen die Alphirten auch nachts, wenn die Herden durch einen Wolf unruhig und vielleicht sogar in Panik geraten könnten. Einzelne Tiere könnten sogar abstürzen“, so der oberallgäuer Landrat Anton Klotz. „Präventiv können wir rein gar nichts machen, um die Nutztiere zu schützen. Mensch und Wolf müssen also miteinander auskommen“, meint er.
Das Gute: Wir sprechen von Zukunftsmusik. Der bei Oberstdorf gesichtete Wolf, der als solcher auch per Genanalyse bestätigt wurde, ist seitdem nicht mehr gesehen worden. Zumindest gibt es nach den Berichten von Sichtungen bei Immenstadt oder Stiefenhofen keine neuen Meldungen. Auch ob es der gleiche Wolf war oder ist, der auch in Garmisch gesehen wurde, ist unklar. Die Fachleute gehen derzeit jedenfalls mehr von einem Einzeltier aus und nicht von einem ganzen Rudel.