Die Bundespolizei hat am Sonntag auf der A7 einen mutmaßlichen Schleuser vorläufig festgenommen. Der 28-Jährige hatte zwölf syrische Staatsangehörige unerlaubt ins Land gebracht. Er stritt ab, ein Schleuser zu sein und bat die Beamten um Nachsicht. Vergeblich - schon bald wird er sich vor dem Haftrichter wiederfinden.
Bundespolizisten kontrollierten auf Höhe Leubas die Insassen eines deutschen Mietwagens. Nur der Fahrer hatte einen gültigen Pass dabei. In seinem Transporter befanden sich zwölf Syrer, darunter zwei Kinder, ohne Ausweispapiere. Offenbar erkannte der in Bochum lebende Fahrzeugführer sofort seine missliche Lage. Er bat die Beamten darum, mal ein Auge zuzudrücken, schließlich habe er nur helfen wollen. Mit Schleuserei habe er nichts zu tun. Doch alles Bitten half ihm nicht. Die Bundespolizisten nahmen den gebürtigen Jordanier wegen Schleusungsverdachts fest. Ersten Angaben seiner syrischen Fahrgäste zufolge hatte der er die zwölfköpfige Gruppe in Mailand abgeholt. Bei Ankunft in Frankfurt (Main) hätten sie pro Person 500 Euro an ihren Fahrer zahlen sollen.
Auf das Geld wird der Wahlbochumer nun verzichten müssen. Ihn erwartet ein Strafverfahren wegen Einschleusens von Ausländern. Dazu wird er schon bald dem Haftrichter vorgeführt werden. Die syrischen Familien stellten Schutzersuchen und wurden der zuständigen Aufnahmestelle zugeleitet.