Seit seiner Geburt ist der 1984 geborene Daniel Bernert aus Immenstadt schwerstbehindert. Seine Mutter Claudia will ab 7. Juli in einen Hungerstreik vor dem Allianz-Gebäude in München treten. Sie sieht einen Behandlungsfehler des Arztes und der Hebamme.
Und sie war nicht alleine: Ein Kemptener Gericht hatte ihr Schmerzensgeld in Millionenhöhe zugesichert. Die Schuld der Mediziner erkannt. Dagegen gingen die Versicherungskonzerne des Krankenhauspersonals vor. Das Oberlandesgericht München kassierte schließlich das Urteil weitestgehend, sprach dem Arzt und der Hebamme nur eine Fehlerquote von 20 Prozent zu, schließlich habe Daniel vor oder bei der Geburt eine Gehirnblutung erlitten. Wieder ein Rückschlag für Claudia Bernert in der jahrzehntelangen Auseinandersetzung. Im Mai dieses Jahres lässt der Bundesgerichtshof einen Revisionsantrag nicht zu. Damit sind alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft.
Doch aufgeben will Claudia Bernert nicht. Am Wochenende kündigte sie im sozialen Netzwerk Facebook an, ab 7. Juli vor dem Allianz-Gebäude in der Königinstraße / Ecke Giselastraße in einen Hungerstreik zu treten. Jeden Tag ab 10 Uhr ist sie da, kündigt sie an. In Rot gekleidet dürfte sie nicht zu übersehen sein. Aber rot sei auch die Farbe des starken Willens, der Energie, des Durchhaltevermögens und als Zeichen ihrer Aktivität. Jetzt sucht sie Mitstreiter, die sie ab 7. Juli in Rot gekleidet vor der Allianz unterstützen.