Die gute Nachricht zu Anfang: Der Haushalt von Bad Wörishofen ist für dieses Jahr von Seiten des Landratsamts Unterallgäu genehmigt worden. Trotzdem drohte der frisch gewählte Bürgermeister der Kneippstadt Paul Gruschka am Abend in der Stadtratssitzung mit einer Haushaltssperre.
Er nehme die Ausführungen des Landratsamts sehr ernst, sagte Gruschka am Vormittag im Interview mit Radio AllgäuHIT. Unter anderem weil die Steuerkraft in Bad Wörishofen weit unter Landesdurchschnitt liege, sei die Haushaltslage angespannt. Gruschka habe das dem Stadtrat vor Augen führen wollen.
So hatte er den Bau einer Dreifachturnhalle so lange zurückstellen wollen, bis sich die Haushaltslage entspannt habe. Doch der Stadtrat wollte davon nach Gruschkas Ausführungen nichts wissen. Der Antrag des Bürgermeisters fand nur wenig Gegenliebe und wurde schließlich abgelehnt. Zwar sei die Finanzierung des Bauprojekts noch gedeckt, dadurch würden die finanziellen Spielräume der Stadt aber kleiner. Ein Knackpunkt könnte ein vorliegendes Sanierungsgutachten sein. Dieses müsse er erst mit der Kämmerin durcharbeiten, sagte Gruschka bei AllgäuHIT.
Bauchschmerzen bereitet dem Wörishofener Bürgermeister vor allem ein Bürgerbegehren, das durch das Bürgerforum Bad Wörishofen initiiert wurde. Wenn dieses tatsächlich umgesetzt würde, könne das Ausschreibungsverfahren für die Turnhalle nicht fortgesetzt werden, die Planungskosten, etc. wären vergeblich und der ganze Baufortschritt in Gefahr, meint der Rathauschef. Und: Dies müsse verhindert werden. Er wolle deshalb auf die Initiatoren zugehen und eine Einigung in Form eines Ratsbegehrens herbeiführen. Ziel müsse sein, dass die Bauarbeiten an der Dreifachturnhalle nicht zum Stillstand kommen und es zu einer allgemeinen Beruhigung in Bad Wörishofen kommt, meint Paul Gruschka.
Bad Wörishofens Bürgermeister Paul Gruschka: "Wenn das Bürgerbegehren durchgeht, dann wäre grundsätzlich die Frage, wie man weitermacht. Die Dreifachturnhalle wäre dann vermutlich gestorben".