In etwas mehr als einem Monat sollen die Bürger in einem Ratsbegehren entscheiden, ob im Forettle in Kaufbeuren ein Einkaufszentrum entstehen soll oder nicht. Doch in seiner heutigen Sitzung wird der Stadtrat zusätzlich noch ein Bürgerbegehren zulassen, dass noch viel weiter geht. Eine echte Gefahr für den Neubau des Eisstadions, meint Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse.
Grund: Die Fragestellung gehe viel weiter, als die des Ratsbegehrens. So wird im Bürgerbegehren die Frage gestellt: „Soll das Einkaufszentrum nicht weiterverfolgt werden und stattdessen ein neues Stadtviertel entstehen?“ Vier Stadtratsfraktionen hatten sich dafür zusammengetan und ausreichend Unterschriften in Kaufbeuren gesammelt.
Problematisch sieht Bosse, dass dadurch aber eine Nutzung als Standort für ein neues Eisstadion wegfalle: „Das Bürgerbegehren umfasst nicht nur das Forettle, sondern einen viel größeren Bereich. Inbegriffen wäre beispielsweise das bisherige Parkstadion, ein großer Fußballplatz und ein Leichtathletikstadion. Dort wollte die Stadt eigentlich das neue Eisstadion reinbauen. Durch das Bürgerbegehren würde dies verhindert werden. Die Stadt müsste nach einem Erfolg des Bürgerbegehrens die dortigen Sportanlagen verlegen und könnte anschließend dort nur noch Wohnbebauung oder Dienstleistungen zulassen.“, so der Oberbürgermeister bei Radio AllgäuHIT. Heißt: Für den ESV Kaufbeuren wäre das wohl der Supergau.
Damit die Stimmberechtigten am 27.Juli genau wissen, für was sie stimmen, hatte Oberbürgermeister Stefan Bosse bereits gestern eine Informationsveranstaltung im Gablonzer Haus abgehalten.