Bundespolizisten haben am gestrigen Donnerstag einen 45-Jährigen Wahlschweizer am Lindauer Bahnhof festgenommen. Seit fünf Jahren war der gebürtige Kameruner untergetaucht. Seine Strafe wäre in rund zwei Monaten verjährt gewesen.
Die Lindauer Fahnder hatten den Afrikaner mit deutscher Staatsangehörigkeit im EuroCity von Zürich nach München kontrolliert. Bei der Personalienüberprüfung stießen die Beamten auf einen Haftbefehl der Kölner Staatsanwaltschaft. Im August 2009 war der Mann wegen Bedrohung zu einer Geldstrafe von 3.420 Euro verurteilt worden. Ersatzweise hatte das Gericht eine 171-tägige Freiheitsstrafe verhängt. Seitdem war der Mann untergetaucht. Zwischenzeitlich hatte er sich offenbar in der Schweiz niedergelassen. Sein Versteckspiel war beinahe von Erfolg gekrönt. Im August dieses Jahres wäre der Haftbefehl verjährt und damit nicht mehr vollstreckbar gewesen.
Als die Bundespolizei ihn in Lindau festnahm, konnte sich der 45-Jährige seiner Strafe nicht länger entziehen. Nur der Aufenthalt hinter Gittern blieb ihm erspart. Der Mann konnte die offene Geldstrafe begleichen und durfte nach Zahlung des vierstelligen Betrags seine Reise fortsetzen.