Ein Lkw-Fahrer aus dem Landkreis Oberallgäu hat gestern einen Regionalzug auf der Strecke Kempten - Pfronten zur Vollbremsung gezwungen. Trotz des herannahenden Zuges überfuhr er mit seinem Getränkelaster einen unbeschrankten Bahnübergang und überquerte nur knapp vor dem Triebwagen die Gleise. Die Bundespolizei ermittelt wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.
Bei Ausfahrt des Zuges am Haltepunkt Wertach-Haslach näherte sich ein Lkw dem unbeschrankten Bahnübergang. Der Lokführer gab sofort Achtungssignal, um den Fahrer zu warnen. Doch der Laster stoppte nicht. Obwohl ein weiterer Dauerpfiff abgegeben wurde, überquerte der 51-Jährige mit seinem Lkw den Gleisbereich. Der Triebfahrzeugführer musste eine Vollbremsung einleiten und kam nur knapp vor dem Fahrzeug zum Stehen. Die Zugreisenden blieben unverletzt. Der Berufskraftfahrer setzte seine Fahrt offenbar unbeeindruckt fort.
Aufgrund der knappen Entfernung konnte der 32 Jahre alte Lokführer das Kennzeichen des Lkw erkennen. Für die eingeschaltete Bundespolizei war es damit ein Leichtes, den Halter zu ermitteln. Der ausfindig gemachte Fahrer gab an, dass er sich keiner Schuld bewusst sei. Schließlich überquere er diesen Bahnübergang schon seit 25 Jahren und könne die Entfernung zum Zug sehr wohl einschätzen. Trotz dieser Fähigkeit wird er sich wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr verantworten müssen.