Im Jahr 2011 schrieb sich Klaus Holetschek als Bürgermeister Bad Wörishofens ein großes Ziel auf die Fahnen. Energie-autark bis zum Jahr 2020. Heißt, die unterallgäuer Stadt sollte ihren Strom bis zu diesem Zeitpunkt nur noch aus regenerativen Quellen beziehen – und damit zwei Jahre früher, als von der Bundesregierung anberaumt.
Am vergangenen Donnerstag war diese Thematik auch auf der Tagesordnung des neuen Bad Wörishofener Bürgerforums. Johannes May, der Geschäftsführer der effion GmbH in Kempten, sollte etwas Licht in dieses Thema bringen und erörtern, ob dieses Ziel überhaupt noch erstrebenswert sei.
Sein Urteil fiel sehr eindeutig aus: „Eine ausreichende Eigenproduktion in Bad Wörishofen ist relativ schwer, deswegen stellt sich die Frage, ob dieses Vorgehen so sinnvoll ist. Es wäre mit Sicherheit auch nicht der richtige Weg, sich an Windkraftanlagen in Ostdeutschland zu beteiligen, um damit dieses Ziel erreichen zu können.“
Im Gegensatz dazu, so May, wäre es ratsam, sich vorerst auf die Energieeffizienz zu konzentrieren. Das Ziel des damaligen Bürgermeisters Holetschek hält er vor allem auch aus der Hinsicht für unsinnig, da es nicht zielführend ist:
May: „Wir können die Energiewende nur meistern, wenn alle gemeinsam daran arbeiten. Dazu benötigen wir ein Großkonzept. Es kann nicht funktionieren, wenn sich Bad Wörishofen allein selbst versorgen will. Hier dürfen sich einzelne Kommunen nicht selbstständig machen, der Landkreis, die Landes- und Bundesregierung müssen an einem Strang ziehen!“