"Nun haben die Bürger das letzte Wort, ob mindestens 3,5 Millionen Euro in den Steinheimer Zehntstadel fließen sollen", kommentiert Thomas Mirtsch, neben Harald Miller und Thomas Mayer Initiator des Bürgerbegehrens die erfolgreiche Unterschriftensammlung. Mit tatkräftiger Mithilfe der Memminger Bevölkerung ist es dem Trio gelungen, in drei Wochen über 2.200 Unterschriften zu sammeln.
Damit ist die notwendige Grenze für ein Bürgerbegehren erstmals klar übersprungen. Noch läuft die Sammlung jedoch und die Initiatoren sind optimistisch, durch den Rücklauf der zahlreich kursierenden Unterschriftenbögen die - auch durch ungültig eingereichte Stimmen notwendige - 2.500er Marke zu knacken. Zum Eintragen besteht am Samstag bis 12 Uhr bei den Eintragungsorten sowie beim letzten Infostand am Schrannenplatz noch die Möglichkeit.
"Die erfolgreiche Unterschriftensammlung ist ein Ausrufezeichen an den Stadtrat! Wir haben erfolgreich die Finger in die Wunde gelegt und waren mit dem Wunsch nach einer basisdemokratischen Abstimmung nah am Bürger", so Mirtsch. Ein großer Anteil der Bevölkerung, so habe sich beim Unterschriftensammeln gezeigt, stehe dem Projekt Dorfgemeinschaftshaus im Zehnstadel sehr skeptisch gegenüber und wolle anstelle des Stadtrates selbst über das Projekt entscheiden. Erstaunlich viele Unterschriften und Zuspruch habe er aus Steinheim erhalten, so Mirtsch.
Andere Prioritäten setzen
"Wir meinen weiterhin, dass diese Summe für einen baufälligen Bauernhof ohne großen geschichtlichen Wert klar zu hinterfragen ist", so Mirtsch. Für andere Vereine fehlten weit niedrigere Summen. Auch gebe es einen Renovierungsstau bei schon vorhandenen öffentlichen Gebäuden, zum Beispiel der Edith-Stein-Schule. "Der Stadtrat scheint nicht gut beraten, ein weiteres öffentliches Gebäude in Steinheim zu schaffen, ohne dabei die Defizite im Kindergarten richtig zu beheben", so die Meinung der Initiatoren. Am besten sei es deshalb den Bürgerinnen und Bürgern mit der Europawahl die Entscheidung zu überlassen. Die Initiatoren wollen die Unterschriften demnächst an die Stadtverwaltung übergeben. Diese wird sie auf ihre Gültigkeit prüfen und damit über die Zulässigkeit des Bürgerentscheids entscheiden.