Schiffbruch für die Piratenpartei im Allgäu und am Bodensee. Gleich mehrfach scheiterten die regionalen Gruppierungen an den Hürden, um Kandidaten bei der Kommunalwahl zu platzieren.
Vielleicht ein Grund: Nach der Bundes- und Landtagswahl ist es vergleichsweise ruhig geworden. Auf der Internetseite der Piraten Allgäu- Bodensee bspw. finden sich kaum noch aktuelle Einträge. Immerhin: So genannte "Piratentreffs" sind für die kommenden Tage und Wochen in Sonthofen, Kempten und Lindau angekündigt.
Rund um die Stadtratswahl in Kaufbeuren verfehlte die dortige Gruppierung der Piratenpartei jetzt die nötige Unterschriftenzahl. 215 Unterstützer hätten sich im Rathaus eintragen lassen müssen. Doch es kamen nur 95 Unterzeichner zusammen.
Die Verantwortlichen sehen die Schuld bei der Unterschriftenhürde, den Öffnungszeiten der Rathäuser und bei sich selbst: "Wir benötigen in Bayern dringend eine Reform der Wahlgesetze. Die aktuellen Regelungen begünstigen die regierende CSU und verhindern Vielfalt durch Kleinparteien. Dabei wären diese keine Gefahr, sondern im Gegenteil ein großer Gewinn für die Demokratie", so Kreisvorsitzender Martin Kollien-Glaser. "Wir müssen jedoch auch kritisch mit uns selbst umgehen" mahnt Kollien-Glaser, "wir konnten nicht in ausreichendem Maße unsere eigenen Mitglieder aktivieren und die Bürger von uns überzeugen. Die zu behandelnden Themen sind jedoch erkannt und werden angegangen."
Ob es sich nur um eine kleinen Durchhänger handelt oder die Piratenpartei schon nicht mehr im Trend ist, dürfte spätestens nach der Europawahl feststehen.