Die Bundespolizei hat heute in Lindau fünf irakische Staatsangehörige in Gewahrsam genommen. Sie waren nach ersten Erkenntnissen mit Hilfe einer Schleuserorganisation nach Deutschland gelangt. Hierfür verlangten ihre Schlepper mehrere tausend Euro – pro Person!
Kurz nach Mitternacht wurde eine Streife der Bundespolizei auf eine fünfköpfige Gruppe im Lindauer Stadtgebiet aufmerksam. Bei der Kontrolle der Personen stellte sich heraus, dass keiner von ihnen Papiere dabei hatte. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich um drei Erwachsene, 34, 21 und 19 Jahre, sowie zwei Jugendliche im Alter von 17 und 14 Jahren. Alle stammen aus dem Irak. Sie schilderten, dass sie eine mehrwöchige Odyssee mit Lkw, Schiff und Auto hinter sich hätten. Die Etappen vom Irak über die Türkei und Italien bis nach Deutschland wurden offenbar von einer Schlepperorganisation geplant. Ihre Dienste ließen sich die Schleuser teuer bezahlen. Für ihre kriminellen Machenschaften verlangten sie pro Kopf zwischen 4.000 und 4.500 Euro.
Die Iraker wurden von den Beamten ins Lindauer Bundespolizeirevier gebracht. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen konnten die illegal Eingereisten der Aufnahmestelle für Flüchtlinge in München zugeleitet werden. Gegen die unbekannten Drahtzieher der Schleusung hat die Bundespolizei die Ermittlungen aufgenommen.