Im ganzen Allgäu gibt es im schulischen Bereich keine speziellen Angebote für hochbegabte Kinder und Jugendliche. Das hat eine Anfrage der FREIE-WÄHLER-Landtagsabgeordneten Ulrike Müller ans Bayerische Staatsministerium ergeben.
"Während die Förderung von schwachen Schülern ausgebaut wurde, was auch richtig ist, bleiben die Hochbegabten im Allgäu auf der Strecke.", kritisiert die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FW-Landtagsfraktion. Laut Kultusministerium werden in Bayern nicht einmal statistische Daten erfasst, wie viele Kinder und Jugendliche hochbegabt sind, also einen Intelligenzquotienten über 130 haben.
Als Hilfen und Angebote führt das Ministerium lediglich an, dass die staatlichen Schulbe-ratungsstellen die Eltern hochbegabter Kinder beraten - beispielsweise zur Option, eine Klasse zu überspringen oder die Schule zu wechseln und ihnen "…Hinweise zu Möglichkeiten einer außer-schulischen Förderung" geben. "Doch das sind lediglich Notlösungen, mit denen sich die Betroffenen über die Schulzeit hangeln sollen. Sie gehen nicht auf die Bedürfnisse der Kinder ein“, betont Müller. Schon emotional seien nicht alle in der Lage, sich in eine Klasse einzufügen, in der die anderen älter und reifer sind. Müller: "Dass wir die Kinder, die so viel Potenzial in sich tragen, am ausgestreckten Arm verhungern lassen, ist ein Skandal."
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende fordert: "Es muss nach Einführung einer statistischen Erfassung ein Programm geben, das diesen Kindern von der ersten Klasse an Möglichkeiten eröff-net, nach ihren Ansprüchen zu lernen. Und es müssen Klassen eingeführt werden, die auf die besonderen Begabungen ausgerichtet sind."