Nach dem Großbrand im Hotel Traube im oberallgäuer Oberstdorf muss das Gebäude möglicherweise komplett abgerissen werden. Der Sachschaden wurde zunächst auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt, dürfte aber wohl deutlich höher liegen.
Das Hotel Traube in der Hauptstraße hatte kurz nach 16:30 Uhr zu brennen begonnen. Dramatische Szenen mitten in der Fußgängerzone, des beliebten Allgäuer Wintersports. Augenzeugen, die sich im Moment der Entzündung in der Nähe des Brandobjekts aufgehalten hatten, berichten gegenüber Radio AllgäuHIT von einer meterhohen Stichflamme, die zu sehen gewesen sein soll. Diese sei von einem Heizpilz ausgegangen. Das Gas hatte die Ausbreitung des Feuers daraufhin beschleunigt. Schnell stand der Biergarten, wenig später eine komplette Gebäudeseite bis zu den Zimmern der Gäste in Flammen. Erkenntnisse, die jetzt auch die Kriminalpolizei bei ihren Ermittlungen beschäftigen.
Genau in diesem so entscheidenden Moment, behielten die Angestellten des Hotels die Fassung. Sie unternahmen alles, um die im Gebäude untergebrachten Urlauber schnell ins Freie zu bringen. Nur so ist es zu erklären, dass der Großbrand mit „nur“ drei Leichtverletzten mehr als glimpflich ausging. Sie wurden vorsorglich in Krankenhäuser eingeliefert. Die anderen Gäste konnten in weiteren Hotels der Marktgemeinde untergekommen.
Problematisch gestalteten sich die Löscharbeiten für die Feuerwehren aus Oberstdorf, Obermaiselstein, Sonthofen, Rubi, Schöllang und dem benachbarten Riezlern im Kleinwalsertal: Der Großbrand drohte sich Anfangs auch Nachbargebäude auszuweiten. Die oft im traditionellen Stil erbauten Häuser in Oberstdorf sind allgemein mit viel Holz ausgestattet. Der Funkenflug hätte verheerende Folgen haben können. Doch die rund 200 Einsatzkräfte hatten die Gefahr schnell gebannt.
Betreiber und das Personal mussten währenddessen fassungslos mitansehen, wie sich das Feuer immer weiter Richtung Dach durchfraß. Dort musste die Feuerwehr später sogar die gesamte Konstruktion an- bzw. abheben, um letzte Flammen und Glutnester ablöschen zu können. Selbst im rund 15 Kilometer entfernten Sonthofen war die Oberstdorfer Rauchsäule noch zu erkennen. Bewohner der Orte um Oberstdorf berichteten, dass sie den Brandgeruch deutlich riechen konnten. Bewohner des Ortskerns wurden schließlich gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Im Laufe des heutigen Vormittags soll feststehen, wie es mit dem Hotelgebäude weitergeht. Zunächst hatte es geheißen, dass nur ein Teil des Gebäudes völlig zerstört wurde. Jetzt könnte es sogar sein, dass die Traube vollständig abgerissen werden muss.
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