In weiten Teilen des südlichen Allgäus laufen die Vorbereitungen zum Bärbele- und Klausentreiben auf Hochtouren.
Wer nicht schon vor Wochen sein Gewand fertiggestellt hat, muss sich jetzt sputen, denn schon morgen am Barbaratag sind die jungen, unverheirateten Frauen, die Bärbele, in den Straßen unterwegs. Donnerstag und Freitag folgen ihre männlichen Kollegen, die als Klausen böse Geister vertreiben wollen. Dazu tragen sie Schellen, um für Lärm zu sorgen und Ruten. Beinahe in jedem Ort im südlichen Allgäu finden die Veranstaltungen statt - jeweils mit kleinen Abwandlungen.
Zur Geschichte:
Das Klausentreiben dürfte eines der ältesten Kulturbräuche der heidnischen Zeit sein, das noch heute erhalten ist. Damals in den langen, dunklen Winternächten wurde die Furcht der Menschen vor bösen Geister oft übermächtig. Dann kleideten sich mutige junge Burschen in Fell- und Ledergewänder, setzten sich Tierköpfe oder Kappen mit Hirschgeweihen oder Ochsenhörnern auf den Kopf und zogen johlend mit Schellen- und Kettengerassel durch die engen Gassen, um die bösen Nachtgeister, die Druden und Schatten aus ihrem Dorf zu vertreiben. Wer den wilden Gruppen begegnete, hatte meist nichts Gutes zu erwarten. Auch die Christianisierung im 7. und 8. Jahrhundert konnte die Furcht vor Geistern und Dämonen nicht verdrängen, und so blieb dieser alpenländische Brauch lange in der alten Form erhalten.