Erstmals wird es im Unterallgäu das Angebot einer so genannten Familienhebamme geben. Doris Prudlo absolviert derzeit eine entsprechende Ausbildung.
Eine Hebamme betreut werdende Mütter in der Schwangerschaft, während der Geburt und Mütter im Wochenbett. Sie berät, wenn es um Ernährung und Gesundheit geht. Eine Familienhebamme kommt zum Einsatz, wenn die Betreuung über die von der Krankenkasse bezahlten Hebammenleistungen hinausgeht. Sie begleitet Mutter und Kind bis zu einem Jahr nach der Geburt.
Die Einsätze der Familienhebamme werden über die Bundesinitiative „Frühe Hilfen“ finanziert und sind somit für die Familien kostenlos.
Doris Prudlo aus Markt Wald wird die erste Familienhebamme im Unterallgäu. Derzeit absolviert sie die Ausbildung. Beim Netzwerktreffen „Frühe Hilfen und Kinderschutz“ am Landratsamt Unterallgäu stellte sie ihre neue Herausforderung vor. Denn die Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) sucht noch weitere Interessenten für die Ausbildung.
Eine Familienhebamme empfiehlt die KoKi, wenn sie bei der Familie einen erhöhten Unterstützungsbedarf feststellt - zum Beispiel bei sehr jungen Müttern oder wenn die Mutter körperliche oder psychische Beschwerden hat. Zum Einsatz komme die Familienhebamme aber nur, wenn die Mutter diese Unterstützung wünscht, betonte Prudlo. „Wir verstehen uns als Anwälte des Kindes und Anwälte der Mutter.“
Maria-Luise Bogner von der KoKi Unterallgäu erklärte: „Die Familienhebamme soll das Bindeglied zwischen Gesundheitshilfe und Jugendhilfe sein, um einen guten Start für Mutter und Kind zu ermöglichen.“
Schwangere und Familien nach der Geburt, die eine Begleitung durch eine Familienhebamme wünschen, können sich bei KoKi unter Telefon 08261/995-402 melden.
Fakten zur Ausbildung