Allgäuer Schleierfahnder haben die Entdeckung des Kunstschatzes in München erst möglich gemacht. Der Kunsthändler Cornelius Gurlitt war im September 2010 in einem Zug zwischen Lindau und Kempten kontrolliert worden. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft in Augsburg heute Vormittag bei einer Pressekonferenz.
Am 22. September 2010 hatten die Beamten den Münchner Kunsthändler gegen 21 Uhr in einem Schnellzug zwischen Zürich und München kontrolliert. 9.000 Euro Bargeld soll Cornelius Gurlitt bei sich getragen haben - Dies reichte für Vorermittlungen und für einen steuerstrafrechtlicher Anfangsverdacht. Genau aus diesem heraus, beantragten die Ermittler einen Durchsuchungsbefehl beim zuständigen Richter.
Ende Februar bis Anfang März 2012 wurden schließlich 121 gerahmte und 1285 ungerahmte Werke sichergestellt, darunter solche berühmter Meister, beschlagnahmt werden, unter anderem Arbeiten (Öl, Tusche, Bleistift, Aquarell, Lithographien, sonstige Drucke) von Max Liebermann, Max Beckmann, Otto Dix, Oskar Kokoschka, Henri de Toulouse-Lautrec,August Macke,Emil Nolde, Ernst Ludwig Kirchner, Pablo Picasso, Carl Spitzweg, Albrecht Dürer, Marc Chagall, Pierre-Auguste Renoir, Karl Schmidt-Rottluff, Christian Rohlfs oder Karl Christian Ludwig Hofer.
Die Staatsanwaltschaft teilte mit: "Hinsichtlich dieser Kunstwerke von nicht hoch genug einzuschätzendem ideellem Wert haben sich konkrete Anhaltspunkte dafür ergeben, dass es sich um sogenannte „Entartete Kunst“ oder um sogenannte „Raubkunst“ handelt. Insoweit wird ermittelt, ob diese Werke unterschlagen wurden. Die Ermittlungen sind in tatsächlicher wie rechtlicher Hinsicht aufwändig, schwierig und dauern an."