Die Kemptener Bundespolizei hat am Donnerstag einen mutmaßlichen Schleuser auf der A 7 festgenommen. Dem 43-Jährigen wird vorgeworfen, fünf palästinensische Flüchtlinge unerlaubt ins Land gebracht zu haben. Unter den Geschleusten befand sich auch ein neunjähriger Junge.
Fahnder der Bundespolizei kontrollierten die Insassen eines Pkw mit deutscher Zulassung auf Höhe des Füssener Grenztunnels. Der 43-jährige Fahrer ägyptischer Herkunft wies sich mit seinem deutschen Personalausweis aus. Seine Begleiter, vier Männer im Alter von 32 bis 45 Jahren und ein neunjähriger Junge hatten lediglich syrische Flüchtlingspässe bei sich. Der in Hamburg wohnende Fahrer gab an, die fünfköpfige Gruppe im Auftrag eines Mittelsmannes in Innsbruck aufgenommen zu haben. Für die Fahrt bis nach Hamburg hätte er 400 Euro bekommen. Einer der Flüchtlinge, der Vater des Neunjährigen, sagte aus, dass er 9.000 Dollar für die Schleusung von Damaskus bis nach Dänemark für sich und seinen Sohn gezahlt habe. Seine Frau und seine drei Töchter hätte er aus Geldmangel und in Erwartung der schlechten Reisebedingungen zunächst in Damaskus zurücklassen müssen.
Die Syrer palästinensischer Herkunft äußerten ein Asylgesuch und wurden der Flüchtlingsstelle in München zugeleitet. Die Beamten stellten 1.000 Euro mutmaßliches Schleusergeld bei ihrem deutschen Fahrer sicher. Aufgrund seines Wohnsitzes in Hamburg durfte er anschließend die Dienststelle verlassen. Den 43-Jährigen erwartet ein Verfahren wegen Einschleusens von Ausländern.