Der Germaringer SVO feierte das 25-jährige Bestehen seiner Kyudo-Abteilung mit einem offenen Übungstag, zu dem auch die Schützen des befreundeten Kyudo-Vereins aus Weilheim eingeladen waren. Trotz des sonnigen Ausflugswetters fanden vergangenen Sonntag zahlreiche Besucher den Weg in die Germaringer Schulturnhalle.
Dort gab es ein Dutzend Bogenschützen zu bestaunen, die in traditioneller Kleidung die Kunst des japanischen Bogenschießens demonstrierten. Nach der offiziellen Begrüßung wurde ein Wettkampf (Taikai) ausgetragen, bei dem jeder Schütze 20 Pfeile auf die 28 Meter entfernt stehende Zielschiebe (Mato mit 36 cm Durchmesser) schießen durfte. Sieger wurde Mark Huttner mit 14 Treffern.
Mit den bayerischen Landestrainern Kathrin Häpp und Peter Wankerl, beide 5. Dan, aus Weilheim waren zwei Kyudoka zu Gast, die die anspruchsvolle Bewegungsform in hoher Perfektion beherrschen. Zwischen dem Germaringer und dem Weilheimer Verein besteht eine langjährige Beziehung, da der Gründer der hiesigen Kyudo-Abteilung, Kurt Böhm, seinen »Weg des Bogens« (»Kyudo« in wörtlicher Übersetzung) im Weilheimer Verein begann, bevor er mit einem Volkshochschulkurs in Kaufbeuren weitere Kyudo-Begeisterte um sich scharte. 1988 fand man im SVO Germaringen einen aufgeschlossenen Verein, der bereit war, den Kyudoka im Allgäu eine sportliche Heimat zu geben.
»Wir waren heute über das große Zuschauerinteresse selber etwas überrascht. Natürlich im positiven Sinne. Kyudo ist schließlich eine Sportart, die in Europa eher im Verborgenen blüht. Soviel Zuspruch hatten wir nicht erwartet.« kommentierte Michael Perschke, 3. Dan und Abteilungsleiter der Germaringer Kyudoka, den Publikumsandrang. Perschke stand den zahlreichen Besuchern unermüdlich für Fragen zur Verfügung und freute sich über etliche Anmeldungen zu einem Kyudo-Schnupperkurs. Wer noch kurzfristig an diesem Kurs für Einsteiger teilnehmen möchte, der findet unter www.svo.germaringen.de (Abteilung Kyudo) weitere Informationen.