Nach fünf Monaten hartem Tarifkonflikt legt ver.di in der 4. Tarifverhandlung einen Tarifvertragsentwurf vor. Dieser soll einen umfassenden Reformprozess der Tarifverträge im Einzelhandel in Gang setzen. Damit reagiert die Gewerkschaft auf die Verlautbarungen der Arbeitgeberverbände, dass sie mit ihren Forderungen nach massiven Verschlechterungen die Tarifverträge "modernisieren" wollen. Die Arbeitgeber lehnen aber diesen umfassenden Reformprozess ab und bestehen auf die geforderten Verschlechterungen, so ver.di.
Die Dienstleistungsgewerkschaft teilt mit: "Es wird immer deutlicher, dass es den Arbeitgeberverbänden nicht um Modernisierung der Tarifverträge sondern einzig und allein um weitere Kosteneinsparungen auf dem Rücken der Beschäftigten geht. Die Arbeitgebervertreter machen weiterhin eine Entgelterhöhung von 2,5 % - nach drei Nullmonaten in diesem Jahr und weiteren 1,5 % im nächsten Jahr - von massiven Eingriffen in den Tarifvertrag abhängig."
Und weiter: "Dazu gehört die völlige Flexibilisierung der Arbeitszeit, was aus der Sicht von ver.di "Arbeit auf Abruf" bedeutet. Weiter fordern die Arbeitgebervertreter Einschnitte bei der Bezahlung der Verkaufstätigkeiten, Kürzungen bei den Nacht- und Spätzuschlägen sowie Billiglöhne für die Beschäftigten der Warenverräumung."
"Die Beschäftigten im Handel leisten hervorragende Arbeit trotz ständig steigender Belastungen. Weniger Geld in der Tasche und Arbeit auf Abruf bedeutet nicht nur Altersarmut in der Zukunft, es bedeutet auch schon heute, dass Familie und Beruf im Einzelhandel nicht mehr zu vereinbaren sind. ", so Schraut Gewerkschaftssekretärin in Kempten weiter.
Die Gewerkschaft kündigte nun an, die Streiks Herbst fortzusetzen und auszuweiten.