Die im Allgäu und am bayerischen Bodensee umstrittenen Geothermie-Bohrungen haben nahe St.Gallen in der Schweiz zu einem kleinen Erdbeben geführt.
2,0 verzeichneten Seismologen auf der so genannten Richterskala. Ganz offiziell teilte die Stadt St. Gallen diese Information mit. Dort, auf der anderen Seite des Bodensees wird derzeit ein Tiefenbohrung durchgeführt. Ziel ist es ein Erdwärmenetz zu errichten. In etwas mehr als zehn Tagen sollen außerdem erste Tests mit Gas und Wasser durchgeführt werden. Trotz des leichten Erdbebens geht die Bohrung weiter. Seit Ende Juni wird die Maßnahme bereits durchgeführt. Erstes Ergebnis: Hunderte kleinere Erdbeben in der Region.
Auf der Internetprojekteseite heißt es:
Die Lokalisierung zeigt, dass das Erdbeben wenige hundert Meter von der Tiefbohrung St.Gallen entfernt in über 4‘000 Meter Tiefe stattgefunden hat. Es ist davon auszugehen, dass ein Zusammenhang mit dem Geothermie-Projekt St.Gallen besteht. Dies obwohl seit Montag, 30. September 2013, keine Arbeiten mehr im Bohrloch ausgeführt werden. Derzeit laufen die obertägigen Vorbereitungsarbeiten für den Mitte Oktober geplanten Gas-Wasser-Produktionstest.
Es ist möglich, dass das gestrige Erdbebenereignis einer Nachbebenaktivi-tät des 3.5-Bebens vom 20. Juli zuzuordnen ist. Nachbeben dieser Grös-senordnung sind aus statistischer Sicht nicht unwahrscheinlich. Anderer-seits ist nicht auszuschliessen, dass das Beben durch die Bohrlocharbeiten im September verursacht wurde.
Ein Projektunterbruch ist aufgrund des gestrigen Ereignisses nicht vorge-sehen. Die Vorbereitungen für den geplanten Produktionstest werden wei-tergeführt und die seismische Aktivität weiterhin genau überwacht.