Mit überwältigender Mehrheit ist der Kemptener CSU-Politiker Thomas Kreuzer heute zum Fraktionsvorsitzenden seiner Partei gewählt worden. 98 Prozent der Stimmen konnte der 54-jährige bisherige Staatskanzleichef für sich verbuchen.
Thomas Kreuzer ist dafür bekannt, dass er loyal gegenüber dem bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer eingestellt ist. Dieser beförderte ihn 2011 zunächst zum Kultusstaatssekretär und später zum Leiter der bayerischen Staatskanzlei. Geschätzt wird er vor allem für seine ruhige Art. Machtspielchen hat Seehofer mit Kreuzer sicher nicht zu fürchten. Auch in der Fraktion wird er geschätzt. Lange Jahre war er Fraktionsvize anschließend Parlamentarischer Geschäftsführer seiner Partei.
Der Fraktionschef gilt als aussichtsreicher Bewerber für das Amt des Bayerischen Ministerpräsidenten ab 2018. Dann will Horst Seehofer nicht mehr kandidieren. Kreuzer hat bei der Abstimmung auch zwei indirekte Mitbewerber ausgestochen: Ilse Aigner und Markus Söder sollen auf den Posten ein Auge geworfen haben. Beide kamen nicht zum Zug, da Seehofer Kreuzer direkt vorgeschlagen hatte. Aigner und Söder können aber mit einem größeren Posten im Kabinett rechnen. Die Rede ist von zwei Superministerien. Bayerns alter und neuer Ministerpräsident Horst Seehofer soll bereits am 8.Oktober feststehen und nicht erst eine Woche später. Zwei Tage später will er sein neues Kabinett vorstellen.
Fest steht: Die Allgäuer Politiker sind die großen Gewinner der Landtagswahl in Bayern. Thomas Kreuzer als neuer Fraktionschef der CSU, Thomas Gehring als Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen und Ulrike Müller als Vize-Fraktionschefin der Freien Wähler.