Auch wenn die neuen Arbeitsmarktzahlen für das Allgäu auf den ersten Blick recht passabel sind, ist in den Problembereichen Langzeitarbeitslosigkeit und Arbeitslosigkeit bei Älteren ist keine Besserung in Sicht. Im Gegenteil, so der DGB-Regionsvorsitzende Werner Gloning, die Lage hat sich hier weiter verschlechtert. Die Arbeitslosigkeit bei Langzeitarbeitslosen im Allgäu habe sich gegenüber dem schon hohen Niveau des Vorjahresmonats nochmal um 4.7% und bei älteren Arbeitslosen (über 55 Jahre) um 5.4 % erhöht.
Für den DGB. so Gloning, ist dies nicht hinnehmbar. „Wenn nicht jetzt, wenn der Konjunkturmotor läuft, wann dann, soll es für diese Gruppen endlich zu Verbesserungen kommen“, so seine Frage. Anscheinend ist für diese Menschen kein Platz mehr im „Vorhof des Paradieses“, stellt der DGB-Regionsvorsitzende in Anspielung auf eine Aussage des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer fest
Da der (Arbeit)Markt dieses Problem offensichtlich nicht von selbst regelt, ist die Politik gefordert so Gloning. Die Wirtschaft, die auch im Allgäu über Fachkräftemangel jammert, muss gezwungen werden, hier mehr zu tun und darf nicht nur auf „Fachkräfteimporte“ aus dem Ausland setzen.
Gloning verweist auch noch einmal darauf, dass die „Gott seid Dank“ guten Allgäuer Arbeitsmarktzahlen noch nichts über dessen Qualität aussagen. Die Frage sei auch, sind die vorhanden Arbeitsplätze sicher und angemessen bezahlt oder handelt es sich im großen Umfang um sog. prekäre Arbeitsplätze, wie Leiharbeit, Werkverträge, befristete Arbeitsplätze, Praktikas oder schlecht bezahlt Stellen. Der DGB werde darauf drängen, dass dies in der Region mehr als bisher diskutiert werde.