Zum ersten Mal seit langem muss das Allgäu stagnierende Zahlen bei den Gästeankünften und einen leichten Rückgang bei den Übernachtungen hinnehmen. Bayerisch-Schwaben befindet sich weiter im Aufwind: Im ersten Halbjahr wurden hier 3,8 Prozent mehr Ankünfte und 3,4 Prozent mehr Übernachtungen verzeichnet. Damit liegt Schwaben vor dem bayerischen Durchschnitt, wo 2,6 Prozent mehr Gäste und ein leichter Rückgang von 0,2 Prozent bei den Übernachtungen registriert wurden.
Das Allgäu verlor 0,3 Prozent an Ankünften und 1,5 Prozent an Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Hierfür sorgten insbesondere die Monate April und Juni: während im März steigende Zahlen dank der Wintersportler verbucht werden konnten, hielt der kalte April und der nasskalte Juni Wanderer und Radler vom Reisen ab. Unberührt von dieser Entwicklung zeigen sich die Kneipp-Kurorte: hier wurden in Bayern 2,9 Prozent mehr Gäste und drei Prozent mehr Übernachtungen gezählt.
Die Zahlen in der Übersicht: im ersten Halbjahr reisten über 14 Millionen Gäste nach Bayern, ins Allgäu 1,3 Millionen und nach Bayerisch-Schwaben 666.599. Bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 2,6 Tagen in Bayern bedeutet dies 37,4 Millionen Übernachtungen für Bayern. Allgäuer Gäste blieben in der Regel 3,7 Tage, somit konnten 4,8 Millionen Übernachtungen gezählt werden. In Bayerisch-Schwaben hielten sich die Gäste rund 1,9 Tage auf, damit liegen die Übernachtungen bei knapp 1,3 Millionen.
Auslandsmarkt: Schweizer bevorzugen das Allgäu
Im Allgäu entfielen im ersten Halbjahr 11,6 % aller Übernachtungen auf ausländische Gäste, in Bayern liegt dieser Anteil bei 18,5 Prozent. Der Schweizer liebstes Ziel ist offensichtlich das nahe Allgäu: Während in Bayern der Anteil an Schweizer Auslandsübernachtungen bei acht Prozent liegt, sind es im Allgäu knapp 30 Prozent. Auch der Zuwachs ist hier deutlich höher: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum übernachteten in Bayern acht Prozent, im Allgäu 14,5 Prozent mehr Schweizer.
„Wir können mit der Halbjahresbilanz für den Tourismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben nicht unzufrieden sein. Im Verbandsgebiet wurden 1,97 Millionen Gäste gezählt, das sind ein Prozent mehr. Bei den Übernachtungen mit einem Volumen von knapp 6,1 Millionen müssen wir einen leichten Rückgang von 0,5 % hinnehmen. Wir sind allerdings optimistisch dass der Sommer uns wieder eine ausgewogene und positive Bilanz beschert", zeigt sich Bernhard Joachim, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Allgäu/Bayerisch-Schwaben überzeugt.
*Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik, Erfassung von Betrieben mit mehr als zehn Betten sowie Campingplätze.